Schweinebestand geht weiter deutlich zurück
Archivmeldung vom 26.06.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Mary SmithZum Stichtag 3. Mai 2023 wurden in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen 20,7 Millionen Schweine gehalten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ging der Schweinebestand gegenüber dem Stichtag 3. November 2022 um 3,1 % oder 651 800 Tiere zurück, gegenüber dem 3. Mai 2022 sank der Bestand um 7,3 % oder 1,62 Millionen Tiere. Im Zweijahresvergleich nahm der Bestand sogar um 16,1 % oder 3,99 Millionen Tiere ab. Damit setzt sich der rückläufige Trend in der Schweinehaltung weiter fort. Noch nie seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990 wurden in Deutschland weniger Schweine gehalten (1990: 30,8 Millionen Tiere).
Für die einzelnen Tierkategorien der Schweinehaltung ergibt sich folgendes Bild: Zum Stichtag 3. Mai 2023 wurden in Deutschland 9,5 Millionen Mastschweine gehalten, das waren 1,7 % oder 169 200 Tiere weniger als ein halbes Jahr zuvor. Die Zahl der Ferkel ging noch deutlicher um 5,2 % oder 330 300 Tiere auf 6,0 Millionen zurück. Die Zahl der Jungschweine verringerte sich um 3,2 % oder 124 800 auf 3,7 Millionen Tiere.
Zahl der schweinehaltenden Betriebe im Zehnjahresvergleich um 43,4 % gesunken
Neben den Beständen war auch die Zahl der schweinehaltenden Betriebe weiterhin rückläufig. Zum 3. Mai 2023 gab es 15 900 schweinehaltende Betriebe und damit 6,0 % oder 1 000 Betriebe weniger als noch am 3. November 2022. Gegenüber dem Vorjahr (3. Mai 2022) sank die Zahl der schweinehaltenden Betriebe um 10,8 % (-1 900 Betriebe) und im Zweijahresvergleich um 19,3 % (-3 800 Betriebe).
Auch der Zehnjahresvergleich zeigt die abnehmenden Tendenzen bei Betrieben und gehaltenen Schweinen: Die Zahl der Schweine sank seit 2013 um 25,2 % oder 7,0 Millionen Tiere, während die Zahl der Betriebe sogar um 43,4 % (-12 200 Betriebe) abnahm.
Rinderbestand nahezu konstant
Im Gegensatz zum Schweinebestand war die Zahl der in Deutschland gehaltenen Rinder zuletzt nahezu konstant. So wurden zum 3. Mai 2023 in Deutschland 10,9 Millionen Rinder gehalten, darunter 3,8 Millionen Milchkühe. Das waren 0,5 % oder 60 200 Rinder und 0,9 % oder 34 500 Milchkühe weniger als im November 2022.
Bei den Haltungen mit Milchkühen setzte sich der langjährige rückläufige Trend weiter fort. Gegenüber November 2022 sank die Zahl der Haltungen um 2,3 % (-1 200 Haltungen) auf 51 700, gegenüber Mai 2022 ging sie um 3,7 % (-2 000 Haltungen) zurück. Seit 2013 sank die Zahl der Milchkuh-Haltungen um 36,2 % (-29 300).
Methodische Hinweise:
Die Erhebungen über die Schweine- und Rinderbestände werden halbjährlich jeweils zum Stichtag 3. Mai und 3. November durchgeführt. Die Erhebung über die Schafbestände erfolgt jährlich zum Stichtag 3. November.
Bei Betrieben handelt es sich um technisch-wirtschaftliche Einheiten, die für Rechnung eines Inhabers bewirtschaftet werden und einer einheitlichen Betriebsführung unterliegen. Ein Betrieb kann aus mehreren Haltungen bestehen. Rinder werden in Haltungen veröffentlicht, was den Meldestellen beziehungsweise den tierseuchenrechtlichen Einheiten entspricht, die nach § 26 Abs. 2 Satz 1 der Viehverkehrsverordnung in der Datenbank des "Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere" (HIT-Datenbank) erfasst sind.
Bei den seit 2010 gültigen Erfassungsgrenzen zählen alle landwirtschaftlichen Betriebe mit mindestens 50 Schweinen oder 10 Zuchtsauen zur Grundgesamtheit.
Im Rahmen der Viehbestandserhebungen werden keine Informationen zu Stallhaltungsverfahren in der Tierhaltung erhoben. Hier stehen als aktuellste Daten die Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 zur Verfügung.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)