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Sonnleitner: Ruinöse Schweinepreise gefährden landwirtschaftliche Betriebe

Archivmeldung vom 27.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rainer Sturm  / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

"Angesichts der stark gestiegenen Futtermittelkosten müssten die Schweinepreise jetzt auf mindestens 1,80 Euro je Kilogramm und die Ferkelpreise auf über 52 Euro je Ferkel mit 25 Kilogramm Gewicht steigen", erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleiter. Die Futterkosten sind für die Schweinehalter um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Diese Kostensteigerung ist von Schlachtunternehmen, Verarbeitern und Lebensmittelhandel im Markt bisher nicht weitergegeben worden.

Am vergangenen Freitag (22.7.2011) kam es sogar zu einem dramatischen Preisrutsch bei den Schweinepreisen um 7 Cent auf 1,53 Euro je Kilogramm. Die Ferkelpreise gaben mittlerweile um weitere 3 Euro auf 38 Euro nach. "Diese Preise für die Schweinehalter und Ferkelerzeuger liegen unter den Gestehungskosten und gefährden die Existenz der Veredelungsbetriebe in Deutschland. Eine Kehrtwende in der Preisgestaltung durch die Unternehmen der Lebensmittelkette ist bitter notwendig", forderte Bauernpräsident Sonnleitner.

Es sei völlig unverständlich, dass einige Schlachtunternehmen mit einem niedrigeren Auszahlungspreis diesen Preisrutsch eingeleitet hätten und damit ein weiteres verheerendes Signal an den Lebensmitteleinzelhandel abgeben würden. "Die Renditen der Unternehmen in der Lebensmittelkette werden derzeit auf dem Rücken unserer Schweinehalter verdient", kritisierte Sonnleitner. Dies gelte angesichts immer neuer Tiefstpreisangebote an den Fleischtheken auch für den Lebensmitteleinzelhandel. Eine Verantwortung für alle Mitglieder in der Fleischverarbeitungskette und damit auch für die Schweinehalter sehe anders aus. "Man kann die Standards für mehr Umwelt- und Tierschutz nicht ständig erhöhen oder ein neues Label "Tierwohl" einführen, andererseits den Bauern aber weniger für ihre Schweine bezahlen." Sonnleitner appellierte eindringlich an die Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe sowie an den Lebensmitteleinzelhandel, sich der Verantwortung für die gesamte Lebensmittelkette bewusst zu sein und dies auch bei der Preisgestaltung zu berücksichtigen. Andernfalls müssten in Deutschland viele Bauern ihre Tierhaltung einstellen.

Quelle: Deutscher Bauernverband (ots)

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