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Michaelshof Sammatz im Wendland: Gericht untersagt Falschberichterstattung der Elbe-Jeetzel-Zeitung

Archivmeldung vom 21.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: NAIMA Strategic Legal Services GmbH Fotograf: Michaelshof
Bild: NAIMA Strategic Legal Services GmbH Fotograf: Michaelshof

Das innovative Projekt Michaelshof Sammatz hat sich im ersten Schritt erfolgreich gegen die Falschberichterstattung der örtlichen Elbe-Jeetzel-Zeitung zur Wehr gesetzt. Mit mehreren einstweiligen Verfügungen untersagte die Pressekammer des Landgerichtes Hamburg die Verbreitung von unwahren Behauptungen und unzulässigen Darstellungen der Lokalzeitung. Die international bekannte Community sah sich zu diesem Schritt gezwungen, nachdem die monatelange, sehr einseitige Berichterstattung der Lokalzeitung die Entwicklung eines vom Land Niedersachsen geförderten Hotelprojektes zunehmend verzögern und gefährdet. Hinter der Berichterstattung sehen die Betreiber des Michaelshofes ein Netzwerk vermögender Hamburger Wochenendhausbesitzer und Hobbyjäger, denen die Weiterentwicklung der Einrichtung für ökologische Landwirtschaft und behinderter Kinder ein Dorn im Auge ist.

Der Michaelshof Sammatz ist ein Erfolgsprojekt für die strukturschwache Region Wendland zwischen Hamburg, Lüneburg und Hannover. Seit über 30 Jahren entsteht hier eine weit über die Region bekannte Lebens- und Arbeitsgemeinschaft, die sich um ökologische Landwirtschaft, aber auch um die Betreuung von Kindern mit Behinderung kümmert. Insgesamt gut 200 Menschen wohnen und arbeiten hier, darunter auch durchschnittlich 70 junge Freiwillige, die aus allen Teilen der Welt anreisen, um am Michaelshof Erfahrungen zu sammeln. Tausende Besucher kommen jedes Jahr, um dort mit ihren Kindern mehr zu erfahren über die Hoftiere (alte Rassen) und die Landwirtschaft, um sich mit ökologischen Produkten einzudecken und die herrlichen Gärten zu genießen.

Vor zwei Jahren kündigte der Michaelshof an, ein Landhotel mit gut 100 Betten auf seinem Gelände bauen zu wollen. Das Land Niedersachsen erkannte den Nutzen regionale Wirtschaft und Tourismus und sagte Fördermittel in Höhe von rund 2 Millionen Euro zu. Das Hotel sollte nicht nur für Gäste und Touristen des Hofes gebaut werden, sondern auch für die Angehörigen der dort betreuten Kinder oder die Angehörigen der internationalen freiwilligen Helfer. Die örtliche Gastronomie und die meisten Lokalpolitiker zeigten sich begeistert.

Doch nicht jeder in der Region teilt die Begeisterung für den Erfolg des Projektes. Darunter eine wohlhabende Hamburger Geschäftsfrau und Jägerin, die in der Gegend eine Jagd pachtet. Sie würde dort lieber auf Rehe und Wildschweine treffen als auf Kinder und Jugendliche oder deren Angehörige, die einen Spaziergang durch den Wald genießen. Mit ihr formierte sich eine "Bürgerbewegung", die massiv gegen den Bau der Herberge schießt. Der Sprecher dieser Gruppe, ein ehemaliger Mitarbeiter von Monsanto und der Bayer AG, gibt vor, dem Schutz der Natur und der gewachsenen dörflichen Struktur zu dienen. Olaf Hobe vom Michaelshof Sammatz: "Wir tun so viel für die Region. Wir schaffen Arbeitsplätze, fördern den Tourismus. Wir erhalten und pflegen die Natur, wir helfen und betreuen Kinder - und nun werden wir von Menschen unter dem Vorwand von Landschaftsschutz angegriffen, die andere Motive hegen."

Teil der Kampagne der Bürgerinitiative scheint auch die Berichterstattung der Lokalredaktion der Elbe-Jeetzel-Zeitung zu sein, die die vom Hamburger Landgericht beanstandeten Artikel verfasst hat. Das allerdings weist der Verlag zurück. "Wir hatten zunächst versucht, mit der Zeitung ins Gespräch zu kommen, um Missverständnisse zu klären und um gegenseitiges Verständnis zu schaffen. Wir mussten leider erkennen, dass wir mit Gesprächen nicht weiterkommen und haben uns deshalb entschlossen, den juristischen Weg zu gehen. Wir machen das nicht gerne, aber für uns ist das reine Notwehr. Für uns steht viel auf dem Spiel, für uns und und für die gesamte Region. Die Weiterentwicklung unseres Projektes darf nicht den Egoismen einiger weniger geopfert werden. Und was die Zeitung betrifft: Wir wünschen uns eine Berichterstattung, die die Interessen des Michaelshofs Sammatz genauso berücksichtigt wie die Interessen der 'Bürgerintiative'."

Bereits jetzt kam es aufgrund der Berichterstattung zu Irritationen seitens Politik und Verwaltung. "Das alles kostet zwar wertvolle Zeit, die wir eigentlich für unsere Arbeit brauchen. Doch erste Erfolge zeigen, dass es sich lohnt, dass wir uns für die Zukunft unseres Modell-Projekts einsetzen."

Über den Michaelshof Sammatz:

Der Michaelshof in Sammatz ist eine nachhaltige, inklusive Community mit Bio-Café, Demeter Arche-Hof und für das Publikum geöffneten Gartenanlagen. Träger der Sammatzer Arbeits- und Lebensgemeinschaft ist die Stiftung Michaelshof, Betreiber sind ein gemeinnütziger und ein gewerblicher Verein. Der Michaelshof widmet sich seit über 30 Jahren der biologisch-dynamischen Landwirtschaft, der Erarbeitung sozialer, inklusiver und kosmopolitischer Formen des Zusammenlebens und der nachhaltigen Kultur, Bildung und Persönlichkeitsentwicklung. Wir sind ein BNE-Akteur im UNESCO-Programm Deutschland, ein Partner des Biosphärenreservates Elbtalaue und werden vom Umweltministerium Niedersachsen gefördert.

Quelle: NAIMA Strategic Legal Services GmbH (ots)

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