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Nach Dreharbeiten auf der ISS: Erste Filmcrew kehrte mit Sojus-Kapsel zurück

Archivmeldung vom 18.10.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Bild: Screenshot Twitter
Bild: Screenshot Twitter

Das russische Filmteam ist nach zweiwöchigen Dreharbeiten auf der Internationalen Raumstation erfolgreich zur Erde zurückgekehrt. Eine Sojus-Kapsel mit der russischen Schauspielerin Julia Peressild und dem Regisseur Klim Schipenko an Bord landete am Sonntagmorgen in der Steppe Kasachstans, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte.

Beim russischen online Magazin " SNA News " ist auf der deutschen Webseite weiter zu lesen: "Gleich zu Beginn des Tages verabschiedeten sich Peressild, Schipenko und der Kosmonaut Oleg Nowizki, der seit April auf der ISS war, von den auf der Raumstation verbliebenen Russen Peter Dubrow und Anton Schkaplerow, den Amerikanern Mark Vande Hei Shane Kimbrow und Megan McArthur, dem Japaner Akihiko Hoshide und dem Franzosen Thomas Pesque, und bestiegen das Raumschiff Sojus MS-19. Die Filmcrew hat den bisher ersten Spielfilm im Weltraum gedreht.

Mittlerweile verließ die ganze Crew die Sojus-Kapsel mithilfe von Rettungskräften.

Der Flug von Peressild und Schipenko ins All ist nicht nur wegen der erstmaligen Aufnahme eines Spielfilms im Orbit bemerkenswert – sondern auch, weil erstmals seit mehr als 20 Jahren eine ausschließlich aus russischen Staatsbürgern bestehende Raumschiff-Besatzung in den Weltraum flog.

Zum ersten Mal in der modernen Geschichte wurde das Raumschiff von einem professionellen Besatzungsmitglied bedient. Früher waren ständig Ausländer in den Besatzungen russischer Schiffe anwesend.

Landung und Begrüßung

Nachdem die Dichtheit der Luken überprüft und die Raumanzüge angezogen worden waren, verließ die Besatzung die ISS um 4.14 Uhr Moskauer Zeit. Um 6.42 Uhr Moskauer Zeit schaltete das Raumfahrzeug das Antriebssystem zur Verzögerung ein und begann die Umlaufbahn zu verlassen. Danach teilte sich die Sojus in Abteile auf. Es öffnete sich der Hauptfallschirm über dem Gerät und um 7.35 Uhr landete die Besatzung in der Steppe in Kasachstan.

Live-Bilder der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos zeigen, wie die MS-18 zunächst als kleiner Punkt am wolkenlosen Himmel zu sehen war. Die letzten Kilometer schwebte die Kapsel an einem großen Fallschirm, bevor sie mit der Raumkapsel am Boden aufschlug. Es gab eine Staubwolke.

„Willkommen zu Hause“, twitterte Roskosmos. Der Crew gehe es nach dem mehr als dreistündigen Flug gut. Sie landete 148 Kilometer südöstlich der Stadt Scheskasgan. Zum Landeplatz flogen neben Ärzten und anderen Experten auch der Roskosmos-Chef, Dmitri Rogosin.

Mittlerweile teilte Oleg Nowizki seine Erlebnisse auf seiner Twitter-Seite, wo der Kosmonaut schrieb:

„Für mich ist die 65. Expedition zur Internationalen Raumstation die intensivste von allen drei Orbitalflügen. Heute möchte ich Ihnen das Filmmaterial vom erneuten Andocken der Sojus-Raumsonde MS18 vom Rasswet-Modul an das Nauka-Modul zeigen.“

Auch Anton Schkaplerow veröffentlichte Fotos aus dem All und schrieb, er habe „diese Aussicht und Operationen“ vermisst:

Nach einer ärztlichen Untersuchung vor Ort geht es weiter mit einem Sonderflug in das Moskauer Gebiet. Bereits am Dienstag gibt die Filmcrew ihre erste Pressekonferenz.

Was bisher über die Handlung bekannt ist

Zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt hatte sich ein Filmteam auf der ISS aufgehalten. Die Schauspielerin und der Regisseur waren am 5. Oktober auf der Sojus-Raumsonde MS-19 zusammen mit dem Kosmonauten Anton Schkaplerow auf der ISS eingetroffen. Die Dreharbeiten dauerten zwölf Tage.

Der als Weltraumdrama angekündigte Streifen trägt den Arbeitstitel „Wysow“ (dt. „Herausforderung“).

Die Details der Handlung werden nach wie vor geheim gehalten. Früher äußerte eine Quelle gegenüber russischen Medien, dass im Film einer der Kosmonauten auf der ISS operiert werden müsse. Eine Rückkehr zur Erde sei aus medizinischen Gründen nicht möglich, daher würde eine Ärztin ins All geschickt – gespielt von Peressild, die dringend auf den Flug vorbereitet werde, hieß es laut den Quellen. Anschließend bestätigte Schipenko die Information, dass es im Film um eine Ärztin gehe, die zur ISS fliegt, um einem Kosmonauten mit einer OP das Leben zu retten.

Sogar Kosmonauten kamen als Schauspieler zum Einsatz. Die Rolle des kranken Raumfahrers übernahm Nowizki. Roskosmos geht es bei dem Film nicht zuletzt um Werbung für die Branche, damit sich mehr junge Menschen für Arbeitsplätze in der Raumfahrt interessieren.

Roskosmos-Chef Rogosin hofft, dass Einnahmen aus künftigen Flügen von Weltraumtouristen die Kosten decken könnten. Er habe bereits Anfragen von Interessenten erhalten, sagte er der Agentur Interfax."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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