Milli-Görüs-Generalsekretär im Visier der Staatsanwaltschaft
Archivmeldung vom 19.03.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Münchener Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Spitzenfunktionäre deutscher Islam-Vereine. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe) berichtet, steht der Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs, Oguz Üçüncü, im Verdacht, zusammen mit dem Vorsitzenden der "Islamischen Gemeinschaft in Deutschland" (IGM), Ibrahim El-Zayat, und fünf weiteren Verdächtige an der Bildung einer kriminellen Vereinigung beteiligt zu sein.
Die Gruppe habe durch Straftaten Geld einnehmen wollen, um "politisch-religiöse und letztlich islamistische Ziele" zu verfolgen. Mit dem Geld könnten islamistische Gruppen im Raum München und Ulm unterstützt worden sein, sagte der Behördensprecher, Oberstaatsanwalt Anton E. Winkler, der Zeitung. Den Verdächtigen wird unter anderem Geldwäsche und Betrug vorgeworfen. Üçüncü und El-Zayat wiesen auf Anfrage der Zeitung alle Vorwürfe zurück. Die Ermittler halten El-Zayat, der von Köln aus seine weltweiten Geschäfte organisiert und unter anderem arabische Investoren berät, für den "Kopf der Gruppierung". Ihm und den von ihm vertretenden Gruppierungen werfen die Ermittler "direkte Bezüge zur Muslimbruderschaft und zu einer auch in Deutschland agierenden türkischen Islamistengruppierung" vor. Die Muslimbruderschaft strebt die (gewaltsame) Errichtung islamischer "Gottesstaaten" an. El-Zayat gilt als Strippenzieher hinter den Kulissen des "Koordinierungsrats der Muslime in Deutschland". Als Generalbevollmächtigter der "Europäischen Moscheebau- und Unterstützungsgesellschaft" verwaltet er mehr als 600 Moscheen in Europa und betreut die Immobilien von "Milli Görüs". Dieser Verein ist die dominierende Kraft im "Islamrat", der an der Islamkonferenz von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) teilnimmt. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" weiter berichtet, ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft gegen drei vertretungsberechtigte Vorstandsmitglieder der großen Migrantenorganisation außerdem wegen Steuervergehen und falscher Bilanzen für die Jahre 2001 bis 2005.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger