Daniel Brühl: "Fußball ist im Ursprung ein Frauensport"
Archivmeldung vom 22.02.2011
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Freigeschaltet durch Fabian PittichIm Fußball werden nach Meinung von Schauspieler Daniel Brühl "klassisch weibliche Kompetenzen eingefordert: Einfühlungsvermögen, Gemeinschaftssinn, Überparteilichkeit, Fairness... Und man lernt durch Fußball etwas über Demokratie: Jeder, der will, kann Fußball betreiben. Und jede." Fußball sei im Ursprung ein Frauensport, sagt der 32-Jährige in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift BRIGITTE.
Brühl spielt in seinem neuen Film ("Der ganz große Traum") Konrad Koch, einen Lehrer aus Braunschweig, der den Fußball 1874 in Deutschland eingeführt hat. "Es geht darum, wie jemand Engstirnigkeit und Vorurteile bekämpft und Widerstände überwindet". Die Deutschen hätten Fußball damals für "weibisches Getrete" gehalten. "Die Frauen-WM in Deutschland ist das wichtigste Sportereignis des Jahres", meint Brühl. Gegenüber dem Frauenfußball habe er früher "so eine typisch männlich gönnerhafte Einstellung" gehabt. "Aber nachdem ich ein paar Spiele gesehen habe, ist das komplett verflogen. Weil da inzwischen wirklich ein technisch guter Fußball gespielt wird." Außerdem sei das Spiel fairer als bei den Männern, es sei nicht soviel Geld im Spiel und es gebe weniger Machtkämpfe. Eine Frage stelle er sich schon seit langem, so der Schauspieler: "Wenn ich zehn Elfmeter gegen die deutsche Torfrau Nadine Angerer schießen dürfte - wie viele würde ich wohl versenken? Ehrlich, mich juckt es, das einmal herauszufinden."
Quelle: Gruner+Jahr, BRIGITTE