1. Ubootgeschwader bekommt neuen Kommandeur
Archivmeldung vom 27.06.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAm Donnerstag, den 30. Juni 2022, übergibt der Kommandeur der Einsatzflottille 1, Flottillenadmiral Henning Faltin (54), das Kommando über das 1. Ubootgeschwader von Fregattenkapitän Frédéric Strauch (45) an Fregattenkapitän Lars Gößing (43).
Fregattenkapitän Strauch führte das 1. Ubootgeschwader mit seinen sechs Ubooten, drei Flottendienstbooten sowie einem Tender seit Oktober 2020. "In Zahlen schauen wir zurück auf eine Zeit, in der wir zeitweise vier Einheiten des Geschwaders gleichzeitig in Einsätzen hatten. Darunter war mit 'U35' das erste Mal ein deutsches U-Boot einer EU-Operation unterstellt. Darauf dürfen wir alle stolz sein", so Strauch. Neben den Einsätzen, wie Irini und Sea Guardian, nahm das Geschwader auch an der Aufklärungsoperation Frontier Conceiver teil. Zusätzlich zeigten die Soldatinnen und Soldaten des 1. Ubootgeschwaders bei der Pandemiebekämpfung ihr Engagement.
"Nach einer sehr intensiven und von den Einschränkungen der Pandemie geprägten Zeit schaue ich als Kommandeur insgesamt auf eine erfüllende Zeit zurück. Den Zusammenhalt dieses Geschwaders über diese sehr fordernde Zeit für uns alle erhalten zu haben, das ist sicherlich unser aller größter Erfolg", fasst Strauch seine Zeit als Kommandeur zusammen.
Rückblickend ist er überzeugt, dass das Geschwader in den letzten Jahren die richtigen Maßnahmen ergriffen hat, um trotz aller Einschränkungen und Fesseln den Auftrag zu erfüllen. Der Abschied von seinem Geschwader fällt ihm nun alles andere als leicht: "Zurückblickend werde ich sicherlich die enge Kameradschaft vermissen. Die Freude der Menschen am Dienst, der Stolz auf die Aufgabe und der Humor, mit dem wir uns alle aushalten, das ist etwas, was ich nirgendwo anders in dieser Dichte erleben durfte. Ich freue mich nun auf die gemeinsame Zeit mit der Familie, die wir auf meinem nächsten Dienstposten in den USA werden verbringen dürfen und sage danke für eine tolle Zeit als Kommandeur des 1. Ubootgeschwaders."
Für Fregattenkapitän Gößing ist die Übernahme des Kommandos die Rückkehr zu seinen Wurzeln: "Für mich ist es eine Herzensangelegenheit und ein Privileg zugleich, die Führung des 1. Ubootgeschwaders übernehmen zu dürfen", so der neue Kommandeur, der nach früheren Verwendungen als Kommandant und im Ausbildungszentrum Uboote im Geschwader kein Unbekannter ist. Für seine nun kommende Zeit als Kommandeur hat Gößing ein klares Ziel: "Um die Einsatzbereitschaft des Geschwaders zu stärken, müssen Material, Personal und die Ausbildung den Anforderungen der Einsätze entsprechend weiter ausgebaut werden".
Hintergrundinformationen
Das 1. Ubootgeschwader in Eckernförde besteht aus den sechs U-Booten der Klasse 212A, einem Tender der Elbe-Klasse und den Flottendienstbooten der Oste-Klasse. Zusätzlich gehören das Ausbildungszentrum Uboote und das Hydroakustische Analysezentrum zum Geschwader.
Die beiden Schwerpunkte der Fähigkeiten der U-Boote liegen einerseits im Sammeln von Informationen mit ihrem weitreichenden Sonar, andererseits im Bekämpfen von Unterwasser- und Überwasser-Seezielen. Die Boote sind für weltweite Missionen konzipiert, jedoch aufgrund von Größe, Bauweise und Manövriereigenschaften besonders gut in Küstennähe und geringer Wassertiefe einsetzbar. Dank ihres außenluftunabhängigen Antriebs können sie über längere Zeit getaucht fahren, etwa um sich unentdeckt ein Lagebild in einem Seegebiet zu verschaffen. Ebenfalls heimlich können sie Spezialkräfte transportieren, beispielsweise für Rettungs- und Evakuierungsmissionen.
Der Tender "Main" ist eine Sonderausführung der Versorgungsschiffe der Elbe-Klasse, speziell für die Ansprüche von U-Booten umgebaut. Als einziger der sechs Tender der Marine gehört er deshalb nicht zum Unterstützungsgeschwader.
Die sogenannten Flottendienstboote der Oste-Klasse sind Plattformen für weitreichende elektronische Aufklärung. Damit ermöglichen sie, politische Entscheidungsträger frühzeitig vor Krisen und Konflikten zu warnen und sie darüber laufend zu informieren.
Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine (ots)