Regisseur Jim Jarmusch liebt schlechte Kritiken
Archivmeldung vom 28.05.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKult-Regisseur Jim Jarmusch steht auf schlechte Presse für seine Filme. "Ich mag negative Kritiken. Weil sie eine Wahrnehmung haben, die weit entfernt von meiner eigenen ist", sagte Jarmusch stern.de.
Seit Jahren schon lese er keine Kritiken seiner Filme mehr, "es sei denn, sie sind negativ". Persönlich getroffen werde er von den Verrissen nicht. Jarmusch: "Es erreicht meine Seele nicht. Ich sage mir dann: Da sitzt so ein Kritiker, der sieht zwölf Filme in der Woche und hat kleine Kinder, sein Haus ist im Chaos, und er hat einen Redaktionsschluss, vor dem er fertig sein muss. Dem ist es egal, wie viel meiner Seele in dem Film steckt. Ich habe Sympathie für ihn."
Jarmusch gilt als Vater des amerikanischen Independent Kinos. Sein neuer Film "The Limits of Control" mit Stars wie Tilda Swinton und Bill Murray läuft am Donnerstag in den Kinos an. Er selber schaue seine Filme nach Fertigstellung noch ein einziges Mal an, sagte Jarmusch stern.de - unerkannt im öffentlichen Kino: "Ich schleiche mich ins Kino, komme etwas später und setze mich in die letzte Reihe. Ich will nicht, dass Sie mich erkennen."
Der überzeugte New Yorker zieht sich zur Arbeit gerne in die Natur zurück. Er schreibe "lieber allein im Wald, wo man mich in Ruhe lässt", sagte er stern.de und zeigte sich als Naturkundler. Jarmusch: "Das ist das Paradies. Ich studiere Pilze und katalogisiere Vögel und Tiere, die ich sehe."
Quelle: stern