Lehrer baute mit seinen Schülern im Unterricht Rohrbomben
Archivmeldung vom 11.01.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Staatsanwalt in Lübeck ermittelt gegen einen 39-jährigen Pädagogen einer Lübecker Waldorfschule. Nach einem Bericht der "Lübecker Nachrichten" soll der Lehrer im Rahmen des Unterrichts in der fünften Klasse Schwarzpulver hergestellt und damit Rohrbomben gebaut haben. Anschließend soll der Lehrer die Sprengsätze vor Schülern mittels Wunderkerzen angezündet und zur Explosion gebracht haben.
"Es läuft ein Ermittlungsverfahren gegen den Lehrer einer Schule wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz", sagte Oberstaatsanwalt Klaus-Dieter Schultz, Sprecher der Lübecker Staatsanwaltschaft, den LN. Schüler seien bei der Explosion nicht verletzt worden.
Die Schulleitung bestätigte die Ermittlungen gegen ihren Lehrer, machte mit Verweis auf das laufende Verfahren aber keine Angaben zur Sache. "Die betroffene Lehrkraft genießt weiterhin das Vertrauen des Vorstandes, der Schulführungskonferenz und der Elternschaft", teilte Hans Peter Scherer, Geschäftsführer des Vereins zur Förderung der Waldorfpädagogik Lübeck e.v. auf Anfrage mit. Auch das Bildungsministerium in Kiel äußerte sich nicht zu dem konkreten Fall. Gemäß eines Beschlusses der Kultusministerkonferenz sei die Verwendung von Schwarzpulver im Unterricht aber an allen öffentlichen und privaten Schulen grundsätzlich verboten, sagte eine Ministeriumssprecherin.
Quelle: Lübecker Nachrichten (ots)