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Jeder zehnte ALG-I-Empfänger braucht zusätzlich Hartz IV - Zahl leicht gesunken

Archivmeldung vom 22.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Petra Bork / pixelio.de
Bild: Petra Bork / pixelio.de

Die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld I, die zuvor so wenig verdient haben, dass sie ihre Versicherungsleistung mit Hartz IV aufstocken müssen, ist nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" im vergangenen Jahr um gut 10.000 auf 81.255 gesunken. Damit war allerdings immer noch etwa jeder zehnte Bezieher von Arbeitslosengeld zusätzlich auf staatliche Grundsicherung angewiesen. Die Quote sei von 11,0 auf 10,3 Prozent gesunken, schreibt das Blatt unter Berufung auf aktuelle Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Demnach ist der Rückgang offenbar auch auf die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns vor zwei Jahren zurückzuführen. Denn in den neuen Bundesländern, wo im Durchschnitt niedrigere Löhne gezahlt werden als im Westen, hat sich der Anteil der arbeitslosen Aufstocker an allen dortigen Beziehern von Arbeitslosengeld I zwischen 2015 und 2016 deutlich von 15,4 auf 14,1 Prozent reduziert. In den alten Ländern sank die Quote nur minimal von 9,7 auf 9,3 Prozent.

"Das Arbeitslosengeld als Versicherungsleistung, für das man oft viele Jahre eingezahlt hat, ist keine Garantie, im Falle der Erwerbslosigkeit einigermaßen finanziell über die Runden zu kommen", sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann. Sie hatte die Zahlen bei der BA angefordert. Deshalb gelte es, den Niedriglohnbereich endlich effektiv zu bekämpfen und den gesetzlichen Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde zu erhöhen, meinte Zimmermann.

Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)

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