Bürger in Not wenden sich immer noch an Günter Wallraff
Archivmeldung vom 15.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Schriftsteller Günter Wallraff bekommt auch mehr als 20 Jahre nach seinen größten Bucherfolgen jede Woche noch Bittbriefe von Bürgern, die sich schikaniert fühlen. Zum Teil klingeln die Betroffenen sogar an seiner Kölner Wohnungstür, wie der fast 65-Jährige der ZEIT sagt.
Auch heute noch spüre er bei
offensichtlichem Unrecht das Gefühl, "auch dagegenhalten zu können,
dann bin ich bereit, mich bis zur Selbstaufgabe einzusetzen".
Wallraff kümmert sich nach wie vor mit seinem Rechtshilfefonds um
Menschen, die sich in juristischen Auseinandersetzungen mit der
"Bild"-Zeitung befinden. In einem Streit um angebliche
Stasi-Mitarbeit Wallraffs setzte sich der Schriftsteller
rechtskräftig gegen den Axel-Springer-Verlag durch.
Im Zusammenhang mit der laufenden Diskussion um die Begnadigung
ehemaliger RAF-Terroristen räumt Wallraff ein, er hätte auch
RAF-Mitglied Ulrike Meinhof bei sich in der Wohnung aufgenommen,
"vorausgesetzt, dass sie bereit gewesen wäre, sich von ihrer Truppe
zu lösen". Gewalt habe er immer abgelehnt, sagt der Autor: "Ich bin
Pazifist."
Wallraff hatte in den 70er und 80er Jahren mit großem Erfolg
Enthüllungsreportagen veröffentlicht. Er hatte sich unter falschem
Namen in Betriebe eingeschleust und dann über Missstände in der
Arbeitswelt berichtet.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT