Pflege/Finanzierung: KDA-Vorsitzender Helmut Kneppe fordert umfassende Reform der Altenhilfe
Archivmeldung vom 03.03.2023
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Der Vorsitzende des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Helmut Kneppe, mahnt vor dem Hintergrund der Schließung von Senioreneinrichtungen sowie des aktuellen Streits um die Finanzierung der Pflegereform dringend einen würdigeren Umgang mit älteren Menschen an. "Die Würde des Menschen ist der Grundwert unserer Verfassung. Es ist der Leitgedanke, der unser Zusammenleben tragen muss", sagte Kneppe. Er forderte eine umfassende Reform der Altenhilfe.
"Die Schließungen von Einrichtungen werfen grundsätzliche Fragen unseres Pflegesystems vor dem Hintergrund der demografischen, der sozialen, der personellen und der finanziellen Entwicklungen auf", erklärte Helmut Kneppe. Aktuell wird u. a. über die Aufhebung eines Pachtvertrages für eine Senioren-Einrichtung des diakonischen Johannesstifts in Berlin berichtet. Hier müsse gewährleistet sein, dass mit allen Kräften dafür gesorgt werde, dass sich die betroffenen Menschen behütet und mitgenommen fühlten. Über diesen Fall hinaus gehe es um die Gesamtsituation der Betreuung und Pflege in Deutschland.
"Es kann nicht sein, dass ältere Menschen Angst um ihr Dach über dem Kopf in einer Einrichtung haben müssen. Es darf nicht sein, dass betreuungsbedürftige Menschen mit der Frage leben müssen, kann ich mir Teilhabe, Pflege und Betreuung morgen noch leisten?", betonte Kneppe und mahnte mit Blick auf die Finanzierungsfrage: "Würde ist auch ein Auftrag an staatliches Handeln."
Wenn wieder einmal nur notdürftig Löcher gestopft würden, fuhr Kneppe fort, "dann ist absehbar, dass ein würdiges Leben für viele betreuungs- und pflegebedürftige Menschen sehr bald nicht mehr gewährleistet werden kann", warnte Kneppe. "Hilfebedürftigkeit und das Altern sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben! Wir müssen Teilhabe, Betreuung, Alter und Pflege rasch neu organisieren und in die Mitte der Gesellschaft zurückbringen. Konkret bedeutet das eine verbreiterte Finanzierungsgrundlage und eine Demokratisierung."
Quelle: Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine Lübke Stiftung (ots)