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Spendenrückgänge wegen Bischof Tebartz-van Elst

Archivmeldung vom 21.12.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Günther Richter / pixelio.de
Bild: Günther Richter / pixelio.de

Der Finanzskandal um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst dämpft die Bereitschaft der Deutschen, kirchlichen Hilfsorganisationen Geld zu spenden. "In den vergangenen zwei Monaten haben die katholischen Hilfswerke Spendenrückgänge hinnehmen müssen und auch zahlreiche Äußerungen von Unverständnis und Unmut, ja sogar Zorn registriert", sagte der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.).

Overbeck ist Vorsitzender der Bischöflichen Kommission des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat. Das Lateinamerika-Hilfswerk bangt insbesondere um die Weihnachtskollekte, die zwei Drittel der Spendeneinnahmen der Hilfsorganisation ausmacht. In den katholischen Gemeinden sind alle Kollekten in den Krippenfeiern und Gottesdiensten an Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag für Adveniat bestimmt. "Wir haben in den vergangenen Wochen viel Überzeugungsarbeit geleistet, um aufzuzeigen: Was in Limburg passierte, hat nichts mit der Qualität der Arbeit unserer Hilfswerke zu tun", sagte Bischof Overbeck weiter. Die Mühen zeigten Erfolg, "so, dass wir in der Adveniat-Weihnachtskollekte hoffentlich ein ähnlich hohes Spendenergebnis wie im vorigen Jahr erzielen".

Adveniat wirbt in diesem Jahr mit der Aktion "Teilen. Jetzt. Solidarität mit den Armen verträgt keine Pause" um Spenden. In einem Handzettel für die Gottesdienstbesucher heißt es: "Manch einer von Ihnen wird sich in den vergangenen Monaten über Vorgänge in unserer Kirche geärgert haben. Doch wer jetzt seinem Unmut Raum gibt, indem er nicht mehr spendet, muss sich fragen, ob er damit nicht die Falschen trifft." Auch anderen kirchlichen Hilfswerken macht das Finanzgebaren des Limburger Bischofs Tebartz-van Elst zu schaffen, das derzeit im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz untersucht wird.

Spendensammler, die von Tür zu Tür gehen, berichten über Vorwürfe. Sprecher von Caritas und Misereor berichteten der F.A.S. von zahlreichen Mails und Briefen aufgebrachter Bürger, darunter  auch Dauerspendern, die wegen der Vorgänge in Limburg angekündigt hätten, nichts mehr zu geben. Diesen Hilfswerken gehen Spenden jedoch nicht primär in der Weihnachtszeit zu - das Ausmaß des Limburger Skandals war erst im Oktober bekanntgeworden. Weiterhin fachte im November der Taifun Haiyan auf den Philippinen die Hilfsbereitschaft der Deutschen an. Caritas International und Misereor rechnen deshalb mit einem Spendenaufkommen in der Größenordnung des vergangenen Jahres.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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