Glücksforscher Frey: Materielle Güter werden überschätzt
Archivmeldung vom 04.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Menschen begehen systematische Fehler bei der Verfolgung des eigenen Glücks, sagt der Schweizer Ökonom Bruno S. Frey der ZEIT. "Vor allem überschätzen sie den Nutzen von materiellen Gütern. Kauft man ein Haus, gewöhnt man sich recht schnell daran - gerade wenn ringsherum ähnliche Häuser stehen."
Frey stemmt sich allerdings gegen die Forderung einiger
Glücksforscher, der Staat möge die Entscheidungsfehler der Bürger
korrigieren. Jetzt, da die Erforschung der Gründe für unsere
Zufriedenheit voranschreite, dürfe der Staat das Glück nicht zu
maximieren versuchen - "auf keinen Fall". Sonst würden die
Regierenden zu "Diktatoren des Glücks".
Müssen Hersteller teurer Produkte die Glücksforschung fürchten? Nein, sagt Bruno S. Frey. "Das Nichtmaterielle wird zwar an Bedeutung gewinnen, aber wenn das gut läuft, wird unsere Gesellschaft auch etwas reicher, und dann kauft man sich mehr Autos. Trotzdem sind Porsche-Fahrer nicht die glücklicheren Menschen."
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT