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Dalai Lama verurteilt Diskriminierung und bittet Leprakranke, die Hoffnung nicht aufzugeben

Archivmeldung vom 28.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Tendzin Gyatsho, der 14. Dalai Lama
Tendzin Gyatsho, der 14. Dalai Lama

Foto: Lucag
Lizenz: CC-BY-SA-2.5
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Es wäre schwer, bei der Beschreibung des stürmischen Empfangs, der dem Dalai Lama bei seinem Besuch in einer indischen Leprakolonie kürzlich bereitet wurde, zu übertreiben. Die Freude beruhte eindeutig auf Gegenseitigkeit. "Liebe Brüder und Schwestern, ich freue mich sehr, hier bei Ihnen zu sein", sagte der geistige Führer zu den 500 Menschen aus der Kasturba-Gram-Kolonie im Tahirpur-Leprakomplex in Neu-Delhi am 20. März.

Nachdem er so viele Hände geschüttelt hatte, wie es seine Zeit zuließ, hielt der Dalai Lama eine Rede, die seinem Publikum aus dem Herzen sprach. "Alle sieben Milliarden Menschen sind gleich", sagte er. "Niemand sollte auf seine Mitmenschen herabschauen. Das ist ganz einfach falsch. Diskriminierung ist eine Sünde."

Diskriminierung kennen Menschen, die an Lepra erkrankt sind, nur zu gut. Ihre Krankheit drängt sie an den Rand der Gesellschaft, verhindert, dass sie Zugang zu Ausbildungs- oder Beschäftigungsmöglichkeiten erhalten, zerstört Ehen und beschränkt ihren Zugang zu Gesundheits- und Sozialleistungen. Selbst nach der Behandlung werden sie dieses Stigma oft ein Leben lang nicht mehr los.

Der Dalai Lama ermutigte sein Publikum, angesichts der Herausforderungen einer Lepraerkrankung die Hoffnung nicht aufzugeben und sich weiterhin "ihren Mut und ihr Selbstvertrauen" zu bewahren. Er versprach, als Zeichen seiner Unterstützung 1 Million Rupien (ca. 16.400 US-Dollar) an Kasturba Gram zu spenden und sagte der Einrichtung zusätzlich einen Teil der Tantiemen aus den Verkäufen seiner Bücher in den kommenden fünf Jahren zu.

In Indien gibt es etwa 850 eigenständige Leprakolonien, in denen ca. 200.000 Menschen ein Zuhause gefunden haben. Da die Nippon Foundation erkannt hat, dass diese Gemeinden mit einer Stimme sprechen müssen, unterstützte sie 2006 den Aufbau eines landesweiten Netzwerks, das heute unter dem Namen Association of People Affected by Leprosy (Verband der von Lepra Betroffenen) bekannt ist.

"Lepra ist nicht erblich. Sie ist nicht hochansteckend. Es handelt sich nicht um eine gefährliche Erkrankung", erklärt APAL-Präsident V. Narsappa. "Es besteht keine Notwendigkeit, uns zu isolieren. Wir sind gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft." Er bat auch darum, nicht die diskriminierende Bezeichnung "Aussätzige" zu verwenden.

Der Besuch des Dalai Lama fand auf einen Vorschlag des Vorstandsvorsitzenden der Nippon Foundation und WHO-Sonderbotschafters für die Bekämpfung von Lepra Yohei Sasakawa hin statt, der die Bedeutung dieses Anlasses betonte. "Ich bin davon überzeugt, dass die Worte, die wir heute von Seiner Heiligkeit gehört haben, die Menschen, die an Lepra erkrankt sind und ihre Familien in ganz Indien und überall auf der Welt ermutigen werden", sagte er.

Quelle: The Nippon Foundation (ots)

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