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Mord auf der "Viking Sally": Staatsanwaltschaft fordert lebenslang

Archivmeldung vom 28.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Symbolbild
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Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

Der in einem jahrzehntealten deutsch-finnischen "Cold Case" angeklagte Herman H. soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft lebenslang ins Gefängnis. Er habe die Tat mehrfach gestanden und dabei Täterwissen offenbart, sagte Staatsanwältin Heidi Röblom in ihrem Plädoyer vor dem Bezirksgericht in der finnischen Stadt Turku.

Herman H. ist des Mordes und des Mordversuchs angeklagt. Tatort war die Ostsee-Fähre "Viking Sally", die später unter dem Namen "Estonia" sank. Laut Anklage attackierte Herman H. das deutsche Touristenpaar Klaus S. und Bettina T. am frühen Morgen des 28. Juli 1987 mit einem Schlackenhammer. Klaus S. starb kurz darauf an seinen Verletzungen, Bettina T. überlebte den Angriff. Die Verteidigerin fordert, den Angeklagten frei zu sprechen.

Um nach so vielen Jahren Anklage zu erheben, seien "sehr starke technische Beweise" notwendig. Diese habe es 1987 nicht gegeben - und auch jetzt nicht. "Ein Gefühl und ein Wille, jemanden zu verurteilen, das reicht nicht", sagte sie laut "Spiegel"-Bericht. Der Anwalt der Nebenklage, der unter anderem die überlebende Bettina T. vertritt, schloss sich dem Plädoyer der Staatsanwältin an. Timo Engels sagte, es gebe eine "sehr schlüssige Indizienkette", die einen anderen Verlauf unwahrscheinlich erscheinen lasse. Anders als in Deutschland enden finnische Strafverfahren nicht immer mit einer mündlichen Urteilsverkündung. Das Urteil des Gerichts wird in den nächsten Wochen erwartet.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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