DIHK sorgt sich um Energiesicherheit in Deutschland
Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, hat sich besorgt im Hinblick auf eine dauerhaft sichere Strom- und Gasversorgung im Land geäußert. "Ja, die Energieversorgung macht mir Sorgen. Netzausfälle unter drei Minuten betreffen viele Betriebe insbesondere in der Industrie. Netzbetreiber müssen immer stärker eingreifen, um die Netze stabil zu halten", sagte Adrian den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Darüber hinaus seien die Energiepreise in Deutschland nach wie vor zu
hoch, erklärte er weiter. Einen von der SPD vorgeschlagenen
Industriestrompreis lehnte Adrian aber ab. "Der Industriestrompreis
würde eine sehr überschaubare Zahl von Unternehmen subventionieren, ohne
die Probleme an ihrer Wurzel zu packen", sagte er.
Der
DIHK-Präsident plädierte hingegen für Stellschrauben, die alle entlasten
könnten. Als Beispiel nannte er Abgaben und Netzentgelte für Strom.
Adrian kritisierte in dem Zusammenhang auch den Ausstieg aus Atom- und
Kohlestrom. So sei das Angebot verknappt worden.
"Wir bräuchten
nun Gaskraftwerke zur Kompensation. Die sind aber nicht bestellt, es
gibt noch nicht einmal Standorte. Im Klartext: In fünf Jahren ist es
völlig unrealistisch, die jetzt noch am Netz befindlichen
Kohlekraftwerke zu ersetzen. In der Praxis führt das zu großen
Problemen", erklärte Adrian.
Zugleich blockiere Deutschland durch
Überregulierung und vielfältige Restriktionen den Ausbau der
Erneuerbaren Energien - etwa durch die strengen Regeln beim grünen
Wasserstoff, so Adrian. "Es liegen viele Projekte in der Schublade, aber
nur wenig wird realisiert. Das lässt mich zweifeln, ob wir in den
nächsten Jahren nennenswerte Mengen Wasserstoff nutzen können", so der
Kammerpräsident.
Quelle: dts Nachrichtenagentur