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"I Sea": Flüchtlingsboote von zuhause aus orten

Archivmeldung vom 16.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
App: Potenzielle Flüchtlingsboote werden markiert. Bild: I Sea
App: Potenzielle Flüchtlingsboote werden markiert. Bild: I Sea

Trotz zahlreicher Todesfälle bleibt die Flucht über das Mittelmeer für viele Menschen in Not die letzte Hoffnung. Um kenternde Boote schneller zu erkennen, wird nun über die App "I Sea" Crowdsourcing betrieben: Jeder, der helfen möchte, bekommt ein Stück Mittelmeer zur Beobachtung. Ins Leben gerufen wurde die auf iTunes erhältliche App von der Organisation Migrant Offshore Aid Station (MOAS).

Für die Bootssuche von zuhause aus werden Satellitenbilder von gängigen Fluchtrouten in tausende kleine Flecken unterteilt. Diese werden dann den freiwilligen Helfern zugeordnet. Wenn sie ein potenzielles Flüchtlingsboot sehen, können sie dieses markieren und mit einer Beschreibung versehen. Beim Abschicken müssen einige persönliche Daten wie die E-Mail-Adresse angegeben werden, um Missbrauch zu vermeiden. Dann werden die Markierungen von MOAS begutachtet, um nötigenfalls Hilfe einzuleiten.

Jeder kann bei Rettung helfen

"Diese neue App wird dabei helfen, sicherzustellen, dass die Migrationsgeschichte in den Händen von jeder und jedem Einzelnen liegt", erklärt MOAS-Initiator Christopher Catrambone gegenüber "Mashable". "Jede Person, die die Entwicklung dieser Tragödie über die letzten zwei Jahre hinweg verfolgt hat, hat nun eine Chance, etwas zur Rettung von Menschenleben beizutragen - auch wenn es nur das Opfern einiger Minuten innerhalb der App ist."

MOAS verfügt über ein eigenes Rettungsboot. Bei der Suche nach Flüchtlingsbooten in Seenot setzt die Organisation auch Drohnen ein. In den vergangenen beiden Jahren hat MOAS laut eigenen Angaben im Mittelmeer fast 12.000 Menschen vor dem Ertrinken gerettet.

Quelle: www.pressetext.com/Marie-Thérèse Fleischer

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