Kirchenrechtler: Streit um Kölner Hochschule wird Vatikan alarmieren - Düsseldorf über Woelkis Vorgehen "idigniert"
Archivmeldung vom 20.09.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Vorgehen das Landes NRW gegenüber der Kölner Hochschule für katholische Theologie wird nach Auffassung des in Münster lehrenden Kirchenrechtlers Thomas Schüller auch im vatikanischen Staatssekretariat für Alarm sorgen. "Nichts fürchtet der Vatikan so sehr wie eine Störung seiner völkerrechtlichen und partnerschaftlichen Beziehungen zu den Staaten der Welt", sagte Schüller der Kölnischen Rundschau.
Das Schreiben von NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) baue eine Drohkulisse auf. Schüller: "In Düsseldorf stehen die Lichter wirklich auf Rot." Das Konkordat sei eindeutig und ein völkerrechtlicher Vertrag, gehöre also zur höchsten Rechtsebene überhaupt. Wenn der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki alle seine Priester in Köln statt in Bonn studieren lassen würde, wäre das ein klarer Konkordatsbruch. Schüller: "Dass Brandes nun im Gegenzug der Hochschule die Priesterausbildung in Köln insgesamt untersagt, der ganze raue Ton ihres Schreibens zeigt, dass man in Düsseldorf politisch indigniert ist über das Vorgehen des Kölner Kardinals".
Quelle: Kölnische Rundschau (ots)