Normale Rentner werden eine weitere Verteuerung ihres Lebens nicht mehr lang verkraften
Archivmeldung vom 09.05.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach Pandemie bedingter Pause wurde am 1. Mai mancherorts wieder der Tag der Arbeit gefeiert, von der viele Leute heute aber gar nicht mehr leben können. Auch den meisten ASVG-Pensionisten zerfließt der monatliche “Fruchtgenuss” ihrer lebenslangen Beschäftigung, also ihrer Pension, förmlich unter den Händen. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".
Weiter berichtet das Magazin: "Doch die Preisanstiege gehen unvermindert weiter und die Inflation liegt schon bei sieben Prozent. “Ich weiß nicht mehr, wie ich über die Runden kommen soll”, sagt ein Linzer Pensionist, der ein Leben lang rot gewählt hat und brav bei Maiaufmärschen mitmarschiert ist. Nun soll der Strom auch noch um 50 Prozent teurer werden, sorgen sich er und seinesgleichen um ihre Zukunft, die alles andere als rosig aussieht.
Geld für Essen reicht nicht mehr
Eine Rentnerin aus Steyr wiederum, die gerade noch die Miete stemmen kann, weiß nicht, was sie einsparen könnte. Das Geld fürs Essen reicht bereits vorn und hinten nicht mehr. Von daher stört es sie wenig, dass manche Lebensmittel in den Supermärkten knapper werden, weil angeblich der Ukraine-Krieg den Nachschub hemmt. Die leeren Regale sind auch einer Gmundnerin ziemlich egal, weil diese auf den Sozialmarkt angewiesen ist und auch immer mehr Menschen fangen jetzt an, essbare Wildpflanzenarten im Wald und auf den Wiesen zu sammeln.
Erinnerung an Zeit nach dem Krieg
“Privat fahre ich jetzt kaum noch mit dem Auto”, sagt ein Geringverdiener aus Enns, der den Wagen sonst aber braucht, um damit zur Arbeit zu kommen. Das Auto benötigt auch ein älterer Grieskirchner, um damit Einkaufen zu fahren. Das Rad kann und mag er aufgrund seines Alters nicht mehr benutzen, auch wenn es jetzt aus Kostengründen sogar von reiferen Leuten als neues Fortbewegungsmittel entdeckt wird. „Ich komme mir vor, wie in den Jahren nach dem Krieg“, bemerkt eine betagte Radfahrerin aus dem Bezirk Vöcklabruck, die oft zu einer kleinen Kapelle strampelt, um dort ein Wunder für sich und alle Menschen in ihrer Lage zu erbitten. „Denn so kann es unmöglich weitergehen.“ Dass sie sich hauptsächlich von Kartoffeln ernähren muss, sieht man ihr – wie auch vielen anderen – nicht an. Man spricht dabei von versteckter Armut, die immer größer wird im Land."
Quelle: Wochenblick