Spendenforscher Lothar Schruff: "Absolute Sicherheit gibt es nicht"
Archivmeldung vom 09.02.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie einzige Organisation für die Vergabe von Spendensiegel an Hilfsorganisationen fühlt sich überfordert. Burkhard Wilke, Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI), sagte dem "Tagesspiegel":
"Wir arbeiten momentan unter äußerster Ausnutzung unserer Kapazität." Er forderte eine "Ergänzung der Arbeit des DZI durch ausreichende gesetzliche Bestimmungen". Desweiteren sagte Wilke dem Tagesspiegel: "Zwar wollen viele Organisationen mit unserem Siegel werben, sind sich aber ihrer deutlichen Mängel oft nicht bewusst. 30 Prozent der Erstanträge auf das Spendensiegel sind nicht erfolgreich." Der renommierte Spendenforscher Lothar Schruff sagte dem "Tagesspiegel": "Eine absolute Sicherheit wird es nie geben können." Und der Vorsitzende des Deutschen Spendenrats, Willi Haas, sagte dem "Tagesspiegel": "Die Auswirkungen des Vertrauensverlustes treffen neben Unicef auch andere spendensammelnden Organisationen, denn viele Spender in Deutschland sind verunsichert."
Bundesjustizministerin: "Vertrauen stellt sich durch Transparenz her"
Nach der Unicef-Affäre, will die Bundesregierung jetzt prüfen, ob die freiwilligen und gesetzlichen Regelungen zur Transparenz von Spendenorganisationen ausreichen. "Vertrauen stellt sich auch durch Transparenz her. Deshalb werden wir schauen, ob wir die bestehenden Transparenzpflichten verbessern müssen", sagte Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) dem "Tagesspiegel". Zunächst gehe es aber darum, dass die Vorwürfe gegenüber Unicef "umfassend aufgeklärt werden."
Quelle: Der Tagesspiegel