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Wie Krisen unsere Träume beeinflussen: Während der Pandemie haben negative Träume zugenommen

Archivmeldung vom 06.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Bild: Martin Müller / pixelio.de
Bild: Martin Müller / pixelio.de

Krieg, Klimakrise, Katastrophen - viele negative Ereignisse prägen derzeit unsere Realität. Dass diese den Schlaf und die Träume beeinflussen, belegen auch Studien während der Pandemie: Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Online-Befragung in Kanada träumten beispielsweise davon, von einem geliebten Menschen getrennt oder selbst krank zu sein, ins Krankenhaus zu kommen, manche von Krankheitserregern oder Ansteckung. "Die Pandemie hat das Traumerleben verschlechtert", bilanziert Professor Michael Schredl vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".

Träume mit Tagebuch und Stift entschlüsseln

Schredl, der selbst an Studien zum Traumgeschehen während der Pandemie beteiligt war, sammelt seit mehr als 30 Jahren Träume. Seine eigenen - inzwischen mehr als 17.000 - und die von Personen, die seine Albtraumsprechstunde für Erwachsene aufsuchen oder an seinen Studien teilnehmen. Für den Wissenschaftler stellen Träume eine Bereicherung dar. Denn wer sich mit ihnen beschäftigt, erhält die Chance, mehr über sich und sein Leben zu erfahren und kann entschlüsseln, was wichtig ist oder bedrückt. Alles, was man für die Traumdeutung benötigt, ist ein Traumtagebuch und Stift neben dem Bett sowie einen spielerischen Zugang. Viele Situationen lassen sich durch die Deutung dann klarer erkennen - und aktiv verändern.

Albträume mit der IRT-Methode behandeln

Es gibt allerdings Träume, die so quälend sind, dass sie Leid verursachen und bei depressiven Menschen sogar das Risiko für Suizide erhöhen. Beim Thema der ausweglosen Situation zum Beispiel versucht man etwas immer wieder, schafft es aber nicht. Das hinterlässt oft ein Gefühl von Hilflosigkeit oder Versagensängsten. Solche Albträume lassen sich behandeln. Mithilfe der Methode Imagery Rehearsal Therapy (IRT), auf Deutsch: Vorstellungs-Wiederholungs-Therapie, können solche bedrohlichen Traumszenen umgeschrieben werden, indem ein neuer Schluss gefunden wird. Der Traum endet dann nicht mehr mit dem Gefühl der Ausweglosigkeit, sondern mit einem Happy End.

Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)

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