Facebook diskriminiert ältere Menschen
Archivmeldung vom 15.03.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFacebook fördert Altersfeindlichkeit. Nachdem sich bereits Anfang dieses Jahres eine 104 Jahre alte Dame auf Facebook einen Account einrichten wollte und es ihr aufgrund des vorgegebenen Maximalalters von 99 Jahren nur verfälscht ermöglicht wurde beizutreten, geht die Debatte über Altersfeindlichkeit auf der Plattform weiter. Die Forscher der Yale School of Public Health haben die Machart von Gruppenseiten analysiert, die sich auf die ältere Generation beziehen. Alle Gruppen mit den insgesamt 25.000 Teilnehmern wurden von jungen Personen zwischen 20 und 29 Jahren gegründet.
Auf drei Viertel der Seiten wurden die Älteren verschmäht. Manche Teilnehmer schlagen sogar das Hinrichten dieser vor. Zusätzlich verlangt mehr als ein Drittel der Gruppen, alte Menschen von öffentlichen Aktivitäten wie Autofahren oder Einkaufen auszuschließen. Facebooks Richtlinien verbieten grundsätzlich Hetzkampagnen gegen bestimmte soziale Gruppen - alte Menschen zählen jedoch nicht dazu.
"Prinzipiell sollten alle sozialen Netzwerke ein offenes Ohr gegenüber Diskriminierungen sämtlichersozialen Gesellschafts-Gruppen haben. Ich glaube aber, dass es zu weit geht, jede Form von Social Media dazu zu verpflichten, anstößigen Content zu observieren", erklärt Social-Media-Spezialist Günter Exel im Interview mit pressetext.
Das sei häufig schwierig und stelle einen schmalen Grat in Richtung Zensur dar. Facebook könne in dem Fall nicht zur Verantwortung gezogen werden, denn alles, was menschlich diskutiert würde, spiegele sich auf den sozialen Netzwerken wider.
Wachstumsstärkste Gruppe
Gerade Personen ab 55 Jahren stellen die stärkste Wachstumsgruppe in sozialen Medien dar. "Gerade für Ältere sind die Portale eine wichtige Möglichkeit zur Sozialisierung. Im Alter ist es vermehrt schwierig, soziale Kontakte zu knüpfen. Auch zunehmende körperliche Beschwerden sind dabei ein Hindernis. Facebook ist dabei ein verbindendes Element der familiären Generationen", so Exel.
Quelle: www.pressetext.com/Andreea Iosa