Polizeigewerkschaften warnen vor Cannabis-Legalisierung
Archivmeldung vom 12.10.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Polizeigewerkschaften haben mit Nachdruck die Unterhändler der Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP vor der viel diskutierten Legalisierung von Cannabis gewarnt.
Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Oliver Malchow sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ), es mache keinen Sinn, neben dem legalen, aber gefährlichen Alkohol "die Tür für eine weitere gefährliche und oft verharmloste Droge zu öffnen" - auch wenn immer mehr Befürworter das anders sähen.
Malchow sagte: "Es muss endlich Schluss damit sein, den Joint schönzureden." Gerade bei Jugendlichen könne der Konsum von Cannabis zu erheblichen Gesundheitsproblemen und sozialen Konflikten führen, so Malchow. Zudem würde eine Legalisierung dieser Droge den Schwarzmarkthandel nicht beseitigen.
Auch die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) stellte sich vehement gegen eine Freigabe des Cannabis-Konsums. "Es wäre der Start in eine vernebelte Zukunft statt ein Aufbruch für ein modernes Deutschland, wenn dieses Projekt in die Koalitionsvereinbarung einer Ampel-Koalition aufgenommen würde", warnte DPolG-Chef Rainer Wendt gegenüber der "NOZ". Dieser Stoff sei nicht nur eine gefährliche Einstiegsdroge, sondern wegen der Unkontrollierbarkeit seiner Zusammensetzung insbesondere für junge Menschen eine Gefahr und alles andere als der sprichwörtliche harmlose Joint. Vor allem im Straßenverkehr befürchtet Wendt fatale Folgen: "Wenn demnächst auch noch Bekiffte am Straßenverkehr teilnehmen, bekommen wir ein Problem." Schon jetzt komme es wegen Cannabis-Konsums immer wieder zu Unfällen mit unschuldigen Verletzten; die Kontrolle durch die Polizei sei völlig unzureichend.
Zuvor hatte der Deutsche Hanfverband die Ampel-Unterhändler dazu aufgefordert, die Legalisierung von Cannabis ins Regierungsprogramm aufzunehmen. Dessen Geschäftsführer Georg Wurth hatte der "NOZ" gesagt: "Die Chancen auf eine Legalisierung waren noch nie so groß wie jetzt."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)