Schweiz: Mit Pilotprojekt „Mobility Pricing“ gegen Stau
Archivmeldung vom 26.05.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Anja SchmittSchweizer Gemeinden wollen in einem neuen Pilotprojekt verschiedene Fahrkosten an Autofahrer für jeweils verschiedene Verkehrszeiten einführen. Mit dem sogenannten „Mobility Pricing“ könnten die Stadtbewohner und Menschen in ländlichen Regionen aneinandergeraten. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes geschrieben: "Um gegen Pendlerstaus vorzugehen, wollen einige Gemeinde und Kantone der Schweiz ein neues Konzept einführen. „Mobility Pricing“ ist ein Pilotversuch, welcher vor allem in den Städten den Verkehr beschleunigen soll. Der Bundesrat diskutiert seit Längerem über die Einführung solcher Pilotversuche. Gerade größere Städte wie Zürich, Basel und Bern interessieren sich für das Projekt „Mobility Pricing“.
Mobility Pricing
Beim „Mobility Pricing“ sollen Autofahrer zu verschiedenen Verkehrszeiten unterschiedlichen Preis zahlen. Die Hoffnung besteht darin, die sogenannten Verkehrsspitzen zu Hauptverkehrszeiten zu glätten. Das soll Staus und stockendem Verkehr vorbeugen.
Das Land hält dagegen
Menschen in den Randregionen befürchten, in Zukunft stärker zur Kasse gebeten zu werden, schreibt das „Schweizer Radio und Fernsehen“ (SRF). Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Berggebiete lehne sich sogar vollkommen gegen das Prinzip auf. Bundesweites „Mobility Pricing“ würde nichts Nachhaltiges lösen, sondern sei nur Symptombekämpfung, sagte der Direktor der Arbeitsgemeinschaft, Thomas Egger gegenüber SRF. Eine bessere Lösung wäre es, mehr Arbeitsplätze auf dem Land zu schaffen.
Parteien wie die Mitte und die FDP sind auch gegen die Initiative. Die SVP (Schweizerische Volkspartei) sagte zu der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) an einer Sitzung im Kanton Zug:
„Mobility-Pricing wird vor allem jenen das Geld aus der Tasche ziehen, die in Randregionen oder auf dem Land leben und auf das Auto angewiesen sind.“
Kritische Stimmen erschweren die Umsetzung
Aufgrund der vielen Parteien, die sich gegen das Konzept stellen, wird es schwierig sein eine Mehrheit im Parlament zu erzielen.
Ein weiterer negativer Aspekt von „Mobility Pricing wäre“, dass es sich ausschließlich auf den Autoverkehr bezieht. Der Chef des Schweizerischen Gemeindeverbandes, Christoph Niederberger, plädiert deswegen dazu, dass das „Mobility Pricing“ sämtliche Verkehrsträger betrifft."
Quelle: SNA News (Deutschland)