»Smombie-Alarm«: Ein Viertel aller Jugendlichen starrt im Straßenverkehr auf das Smartphone
Archivmeldung vom 30.11.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMehr als jedes vierte Mädchen, genau gesagt 27,3 Prozent, und fast jeder vierte Junge, 23,5 Prozent, starrt beim Überqueren der Straße auf das Smartphone. Bei den Erwachsenen sind es 14 Prozent der Frauen und 16,4 Prozent der Männer. Das ist das Ergebnis der bundesweiten ACE-Verkehrssicherheitsaktion „Finger weg – Smartphone im Verkehr“. Ein halbes Jahr lang hat der ACE das Verhalten von rund 140.000 Fußgängern in ganz Deutschland an Zebrastreifen und Ampeln beobachtet und dabei die sogenannten „Smombies“ genauer unter die Lupe genommen.
Stefan Heimlich, Vorsitzender des ACE, des zweitgrößten Autoclubs Deutschlands: „Die Ergebnisse unserer diesjährigen Verkehrssicherheitsaktion sind erschreckend und zeigen auch, dass die Gefahren durch Ablenkung völlig unterschätzt werden. Was für Autofahrerinnen und Autofahrer gilt, muss auch für Fußgänger zur unumstößlichen Norm werden. Augen auf und Finger weg vom Smartphone im Straßenverkehr.“
Bislang waren Alkohol am Steuer und überhöhte Geschwindigkeit die größten Unfallgefahren im Straßenverkehr. Doch nun kommt – wie der ACE festgestellt hat – ein dritter Risikofaktor hinzu: die Ablenkung durch das Smartphone oder Tablet. Fußgänger sind durchs „Daddeln“ zum Teil so unkonzentriert, dass sie Autos und sogar Straßenbahnen übersehen oder das Rot an der Ampel missachten.
Der ACE appelliert deshalb vor allem an die Erwachsenen: Seien Sie Vorbild! Kinder dürfen nicht von klein an auf das Handy in der Hand gewöhnt werden. Vielmehr gilt es, Kinder und Enkelkinder auf die tödlichen Gefahren, die durch Unaufmerksamkeit auf der Straße entstehen, aufmerksam zu machen. Also: Smartphone in die Tasche, wenn es vor die Tür geht.
Einen weiteren Appell richtet der ACE an Polizei und Verkehrspolitik: Es braucht endlich verlässliche Zahlen, wie gefährlich Smartphones im Straßenverkehr sind. Die Smartphone-Nutzung sollte ab sofort als Unfallursache in die Unfallprotokolle aufgenommen werden. Denn nur so können darauf aufbauend Schlussfolgerungen gezogen werden. Dabei darf nicht ausgeschlossen werden, dass Sanktionen in Form von Strafen folgen könnten, wenn Appelle durch Aufklärung nicht mehr ausreichen.
In den USA ist dies bereits der Fall. Nachdem bekannt wurde, dass 6.000 Fußgänger allein aufgrund eingeschränkter Wahrnehmung überfahren wurden, reagiert der US-Bundesstaat Hawaii. Er erließ das Gesetz, wonach Passanten 35 Dollar Strafe zahlen müssen, wenn sie beim Überqueren einer Straße auf ihr Smartphone starren.
Weitere Information zum Thema „Finger weg – Smartphone im Verkehr“ hat der ACE auf seiner Internetseite veröffentlicht.
Quelle: ACE