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UMFRAGE: Deutsche lehnen Häftlingsaufnahme ab

Archivmeldung vom 28.01.2009

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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Meinung der Deutschen in der Diskussion um die Aufnahme von Häftlingen aus Guantanamo ist eindeutig: 65 Prozent lehnen diesen Vorschlag ab, weil sie darin in erster Linie eine Sache der USA sehen.

25 Prozent der Befragten finden, die Bundesregierung solle den USA in dieser Frage entgegenkommen. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Emnid für den Nachrichtensender N24.

Den Vorstoß von Bundesaußenminister Frank-Walther Steinmeier in dieser Frage sehen die meisten Bürger distanziert: 81 Prozent glauben, dass sein Angebot zur Ausnahme in erster Linie dazu diene, gute Beziehungen zur neuen US-Administration herzustellen. Lediglich 9 Prozent glauben, dass Steinmeier aus Überzeugung Bereitschaft zur Aufnahme von Guantanamo-Häftlingen signalisiert habe.

Datenbasis: Umfragezeitraum: 26.01.2009 / Befragte: ca. 1.000 / Fehlertoleranz: +/- 2,5

stern- Umfrage: Jeder Zweite für Aufnahme von Guantánamo-Häftlingen

Hamburg (ots) - Ein Großteil der Bundesbürger ist dafür, dass Deutschland Gefangene aus dem US-Straflager Guantánamo aufnimmt, wenn diese offensichtlich unschuldig sind. In einer Umfrage für das Hamburger Magazin stern sagte dies mit 49 Prozent fast jeder Zweite. 44 Prozent sprachen sich dagegen aus.

Befürwortet wird eine Aufnahme von Häftlingen besonders von Anhängern der Grünen (72 Prozent) und der SPD (64 Prozent). Bei den Wählern der Linken ist gut die Hälfte dafür (51 Prozent). Am geringsten ist die Zustimmung bei Anhängern der FDP (48 Prozent) und der Union (42 Prozent).

Der neue US-Präsident Barack Obama hat die Schließung des weltweit kritisierten Lagers verfügt. Viele Gefangene können jedoch nicht in ihre Heimat zurückkehren, weil sie dort verfolgt werden. Die über eine mögliche Häftlings-Aufnahme zerstrittenen Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) wollen sich noch in dieser Woche zu einem Spitzengespräch treffen.

Datenbasis: 1.000 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger am 15. und 16. Januar 2009. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte, Auftraggeber: stern. Quelle: Forsa-Institut, Berlin.

Quelle: N24 / stern