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Sachsen-Anhalter sind zu dick: Nachfrage nach Hilfsangeboten steigt

Archivmeldung vom 18.09.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Maßband: Adipöse können Appetit nur schwer zügeln. Bild: RainerSturm/pixelio.de
Maßband: Adipöse können Appetit nur schwer zügeln. Bild: RainerSturm/pixelio.de

Menschen mit Normalgewicht sind in Sachsen-Anhalt deutlich in der Minderheit. Wie die in Halle/Saale erscheinende Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Dienstagausgabe berichtet, beträgt ihr Anteil unter den Erwachsenen im Bundesland gerade einmal 39 Prozent. Hingegen gelten 40 Prozent der Einwohner ab 18 Jahren als übergewichtig, weitere 19 Prozent gar als behandlungsbedürftig adipös - das sind insgesamt 643.000 Menschen. Das geht aus einer Auswertung des Mikrozensus 2021 hervor. Untergewichtig sind demnach nur zwei Prozent der Volljährigen.

Von Übergewicht spricht man generell bei einem sogenannten Body-Mass-Index (BMI) über 25. Ab einem BMI von 30 gilt man als adipös - das wäre zum Beispiel bei einem 1,80 Meter großen Mann ab einem Gewicht von rund 98 Kilo der Fall. "Adipositas ist als chronische Krankheit anerkannt", erklärt Daniel Schubert, der im Adipositas-Zentrum Halle am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara regelmäßig chirurgische Eingriffe wie Magenverkleinerungen bei Betroffenen vornimmt. Die Nachfrage nach Hilfe ist in dem Zentrum, dem einzigen zertifizierten seiner Art in Sachsen-Anhalt, in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. "Wir haben hier mittlerweile mehr als 1.000 Sprechstundenkontakte im Jahr", sagt der Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie am Krankenhaus.

Zuletzt werde dabei auch häufiger die Frage nach vermeintlichen neuen "Wundermitteln" wie Wegovy gestellt. Diese könnten in der Tat eine Ergänzung sein, so Schubert. Allerdings müsse eine Therapie zwingend ärztlich begleitet werden, es könnten erhebliche Nebenwirkungen auftreten. Diese reichen laut Europäischer Arzneimittelbehörde von Übelkeit, Erbrechen und Durchfall bis hin zu einem möglichen erhöhten Risiko von Schilddrüsentumoren. "Und den wenigsten ist klar, dass man solche Medikamente dauerhaft nehmen muss, ergänzt Schubert.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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