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Güterverkehr 2009: Starker Rückgang des Transportaufkommens um 11,2%

Archivmeldung vom 21.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: C. Nöhren / PIXELIO
Bild: C. Nöhren / PIXELIO

Der Güterverkehr in Deutschland musste im Jahr 2009 infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise deutliche Einbußen hinnehmen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist das Transportaufkommen im Jahr 2009 insgesamt voraussichtlich auf knapp 4 Milliarden Tonnen und damit um 11,2% gegenüber dem Jahr 2008 gesunken.

Von den Abnahmen waren alle Verkehrszweige betroffen: Straßen- und Eisenbahnverkehr, Binnen- und Seeschifffahrt, Rohrleitungen und Luftfahrt. Rückgänge der Beförderungsmenge hatte es zuletzt in den Jahren 2000 bis 2002 (damals zwischen - 3% und - 4%) gegeben.

Die im Inland erbrachte tonnenkilometrische Leistung - das ist das Produkt aus Transportaufkommen und Versandweite - der Verkehrsträger Straße, Eisenbahn, Binnenschiff und Rohrleitungen insgesamt nahm mit - 11,7% in ähnlicher Größenordnung wie die Beförderungsmenge ab. Dabei verzeichneten der Straßengüterverkehr, der Eisenbahnverkehr und die Binnenschifffahrt Abnahmen, während es bei Rohrleitungstransporten von Rohöl einen leichten Anstieg gab. Zuletzt hatte die Beförderungsleistung im Jahr 1996 abgenommen, seinerzeit allerdings nur um 0,6%.

Sowohl die Tonnage als auch die Beförderungsleistung gingen im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr wesentlich stärker zurück als das Bruttoinlandsprodukt (- 5,0%), weil insbesondere die Montanindustrie und exportabhängige Wirtschaftsbereiche starke Einbrüche bei der Wirtschaftsleistung verzeichneten und infolge dessen deutlich weniger Güter transportiert wurden.

Nach Verkehrszweigen stellt sich die Entwicklung des Güterverkehrs 2009 wie folgt dar: Den stärksten Anteil am Transportaufkommen hatte der Straßengüterverkehr (78% der Beförderungsmenge). Auf der Straße wurden - nach einer Schätzung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung - im vergangenen Jahr 3 109 Millionen Tonnen befördert, 9,9% weniger als im Jahr 2008. Die dabei im Inland erzielte tonnenkilometrische Leistung sank um 10,2% auf 424,5 Milliarden Tonnenkilometer.

Der Güterverkehr bei der Eisenbahn brach wesentlich stärker als auf der Straße ein: Das Verkehrsaufkommen lag mit 310,0 Millionen Tonnen um 16,5%, die tonnenkilometrische Leistung mit 95,6 Milliarden Tonnenkilometern sogar um 17,3% unter dem Vorjahreswert. Das war der stärkste Rückgang der Beförderungsleistung aller Verkehrszweige.

Sehr stark von der Wirtschaftskrise betroffen war 2009 auch die Binnenschifffahrt. Sie verbuchte bei der Tonnage die höchsten prozentualen Einbußen aller Verkehrszweige: Die Beförderungsmenge sank um 18,1% auf 201,1 Millionen. Hinsichtlich der Rückgänge der Beförderungsleistung konnte sie sich allerdings etwas besser behaupten als die Eisenbahn: 53,7 Milliarden Tonnenkilometer bedeuteten für die Binnenschifffahrt ein Minus von 16,2%.

Der Güterverkehr der Seeschifffahrt musste, nachdem er seit der deutschen Einheit ununterbrochen gewachsen war, im Jahr 2009 hohe Verluste hinnehmen: Mit 263,4 Millionen Tonnen wurden hier 16,8% weniger Güter als im Vorjahr befördert.

Auch beim Transport von Rohöl in Rohrleitungen ging die Beförderungsmenge zurück, allerdings nur leicht. 88,8 Millionen Tonnen bedeuteten eine Abnahme an Tonnage von 2,5%. Die Rohrleitungen waren aber der einzige Verkehrszweig mit Zunahmen bei der Beförderungsleistung (+ 2,6%), weil insbesondere im zweiten Halbjahr 2009 eine positive Entwicklung zu verzeichnen war.

Die Frachtbeförderung der Luftfahrt musste erstmals seit 2001 Rückgänge hinnehmen. Mit 3,2 Millionen Tonnen wurden 7,7% weniger Güter in Flugzeugen befördert als im Jahr 2008. Nach starken Verlusten im ersten Halbjahr 2009 (- 15,4% gegenüber dem ersten Halbjahr 2008) konnte für das zweite Halbjahr das Ergebnis des entsprechende Vorjahreszeitraums wieder erreicht werden.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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