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Ganz schön verschätzt - Meinungen über Wohnsituationen

Archivmeldung vom 10.12.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Hotel Elternhaus? In Deutschland leben 17 Prozent der erwachsenen "Kinder" zwischen 25 und 34 Jahren noch bei ihren Eltern. Nach subjektiven Einschätzungen der Deutschen liegt dieser Anteil sogar bei 27 Prozent. Am stärksten verschätzen sich in dieser Frage jedoch die Briten. Sie glauben im Durchschnitt, dass 43 Prozent ihrer jungen Landsleute noch im Elternhaus leben, tatsächlich sind es nur 14 Prozent. Goldrichtig liegt man dagegen in Ungarn und Polen, wo noch weit über 40 Prozent dieser Altersgruppe bei Mama und Papa leben - fast genauso schätzt es die Bevölkerung auch ein.

Die Ergebnisse stammen aus einer repräsentativen Umfrage des internationalen Marktforschungsinstituts Ipsos-Mori, die in insgesamt 33 Ländern durchgeführt wurde. Den geschätzten Werten der Befragten wurden jeweils die wahren Daten aus amtlichen Statistiken gegenüber gestellt.

Landleben wird überschätzt

Auch bei einem anderen Aspekt der Wohnsituation verschätzen sich die Befragten in den 33 Befragungsländern teilweise gewaltig. In Deutschland glaubt man, dass 38 Prozent der Bürger in ländlichen Regionen leben, tatsächlich ist es nur ein Viertel. Damit liegen die deutschen Schätzungen allerdings vergleichsweise gut. In Belgien vermutet man ebenfalls 38 Prozent der Bewohner auf dem Land, während die wahre Zahl bei ganzen zwei Prozent liegt. Noch krasser in Japan - hier leben nur sieben Prozent ländlich, geschätzt werden 56 Prozent.

Deutsche liegen richtig bei Internetzugang

Wohnen ohne Internet, undenkbar? Hier zeigen sich die Deutschen sehr gut informiert. Mit ihrer Schätzung von 84 Prozent Internetzugang treffen sie fast den wahren Wert von 87 Prozent. Am deutlichsten liegen Schwellen- und Entwicklungsländer wie Indien, Peru, China oder die Türkei daneben, die den Anteil des Internetzugangs bis zu dreifach überschätzen. Eine Erklärung hierfür kann der Blick auf die Struktur der Befragungspersonen in diesen Ländern liefern, bei denen es sich überdurchschnittlich häufig um die höher gebildete Bevölkerung mit Online-Zugang handelt. Diese schließen von ihren eigenen Voraussetzungen auf den Rest der Bevölkerung.

Datenbasis: Die Ergebnisse basieren auf der jährlichen Ipsos Mori Studie "Perils of Perception", die im Oktober 2015 durchgeführt wurde. Über das Ipsos Online Panel wurden 33 Länder abgedeckt: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Chile, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Irland, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kolumbien, Mexiko, Montenegro, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Peru, Polen, Russland, Saudi-Arabien, Schweden, Serbien, Südafrika, Spanien, Südkorea, Türkei, Ungarn und die USA. Pro Land wurden zwischen 500 und 1.000 Personen befragt - insgesamt erreichte die Studie damit 25.556 Befragte. Quelle für die "wirklichen Zahlen" sind überwiegend amtliche Statistiken der Erhebungsländer.

Quelle: Ipsos GmbH (ots)

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