Bodisco: „Aus für Belene ein großer Erfolg“
Archivmeldung vom 02.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAls großen Erfolg wertet die Ökologisch-Demokratische Partei (ödp) den Ausstieg des Energiekonzerns RWE aus dem Bau des bulgarischen Kraftwerks Belene. Bundesgeschäftsführerin Florence von Bodisco: „Mit ihren Aktionen gegen Belene hat auch die ödp dazu beigetragen, dass RWE-Vorstandschef Großmann zur Vernunft gekommen ist.“
Die ödp hatte Anfang des Jahres eine Postkarten-Kampagne unter dem
Motto „Bye-Bye Belene“ gestartet und im Mai eine Demonstration vor dem
RWE-Firmensitz in Essen organisiert.
RWE-Vorstandschef Großmann gab zwar finanzielle Gründe für den Rückzug
aus der Investition an, tatsächlich aber stand er schon seit längerem
unter Druck, da sich im Laufe der Zeit immer weniger Unterstützung des
Aufsichtsrates abzeichnete. Zudem hatten zahlreiche Organisationen mit
Aktionen gegen Belene weitere Zweifel am Sinn des Baus geschürt.
Die Gründe gegen Belene waren vielfältig: Zum einen liegt Belene an der
Grenze zu Rumänien, direkt an der Donau in einem erdbebengefährdeten
Gebiet. Zum anderen ist die Technik, die zur Anwendung kommen sollte,
bisher noch nicht in der Praxis erprobt. Es gibt also weder
Sicherheitsanalysen noch Betriebserfahrung, außerdem herrscht in
Bulgarien Mangel an qualifiziertem Personal und an effektiven
Kontrollen. Bereits 1983 hatten sowjetische Wissenschaftler vor dem Bau
eines Atomkraftwerkes an diesem Standort gewarnt. Auch wurden
bulgarische Atomgegner eingeschüchtert und bedroht. Dazu Bodisco: „Der
Ausstieg aus Belene ist also nicht nur ein Sieg für die Umwelt, sondern
auch für die Menschenrechte.“
Quelle: ödp