Ermittler nehmen Salafisten in Deutschland ins Visier
Archivmeldung vom 13.07.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas hessische Landeskriminalamt (LKA) nimmt verstärkt die radikale Salafisten-Szene ins Visier. Das berichtet die Tageszeitung "Welt" unter Berufung auf Sicherheitskreise. Demnach ermittelt seit einigen Wochen eine "Besondere Aufbauorganisation" (BAO) unter Federführung der Frankfurter Polizei gegen islamistische Netzwerke und Einzelpersonen im Rhein-Main-Gebiet. Es ist die erste Sonderermittlungseinheit dieser Art in Deutschland.
Hintergrund ist, dass Salafisten derzeit verstärkt auch in Hessen für den "Heiligen Krieg" (Dschihad) in Syrien werben. Die Ermittler der Polizei und Experten des hessischen Verfassungsschutzes haben Erkenntnisse, dass mehrere mutmaßliche Islamisten vor kurzen aus Deutschland ausreisten, um sich in Syrien an Kampfhandlungen zu beteiligen. Nach Informationen der "Welt" verfolgen die hessischen Sicherheitsbehörden derzeit die Spur von sieben Salafisten aus Frankfurt am Main und einem Salafisten aus Offenbach, die sich in der vergangenen Woche auf den Weg nach Syrien gemacht haben sollen. In zwei Fällen hatten besorgte Eltern die Polizei kontaktiert. Sie stellten Vermisstenanzeigen und äußerten den Verdacht, ihre Söhne könnten in den Dschihad gezogen sein.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) geht nach Informationen der "Welt" aktuell davon aus, dass bislang rund 70 Personen aus der deutschen Islamisten-Szene nach Syrien ausgereist sind.
Quelle: dts Nachrichtenagentur