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ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus deckt auf: Vorsicht! - Jeder vierte US-Import-Gebrauchtwagen ist ein getarntes Wrack

Archivmeldung vom 18.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Alle Hummer-Modelle: H3, H1, und H2 (von links nach rechts) (Symbolbild)
Alle Hummer-Modelle: H3, H1, und H2 (von links nach rechts) (Symbolbild)

Von Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Sfoskett~commonswiki als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben). - Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird angenommen, dass es sich um ein eigenes Werk handelt (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=443597

Jeder vierte in Deutschland gehandelte Gebrauchtwagen aus den USA hat einen verschleierten Totalschaden. Die Käufer wurden beim Erwerb von professionellen Banden abgezockt. Das berichtet das ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus in seiner aktuellen Ausgabe. Dabei bezieht sich das Magazin auf eine Auswertung des amerikanischen Verbraucherportals CARFAX Vehicle History Report.

Das hat in den vergangenen Jahren amtliche Daten von 900.000 Fahrzeugen überprüft, die die USA in Richtung Europa verlassen haben. CARFAX hat Zugriff auf amtliche Informationen zur Fahrzeuggeschichte jedes in den USA zugelassenen Autos.

Betroffen sind vor allem Limousinen der gehobenen Mittelklasse und aus dem Luxussegment sowie Sportwagen. Diese Betrugsmasche lohnt sich, weil diese Fahrzeuge als Wracks mit Totalschaden in den USA zum Schrottpreis gekauft, mit günstigen Reparaturkosten in Osteuropa aufgearbeitet und dann als unfallfreie, junge Gebrauchte in Deutschland verkauft werden.

Nach den Ermittlungen des BKA kaufen professionelle Banden Wracks auf US-Versicherungsauktionen ein. In den USA werden Unfallfahrzeuge mit Totalschaden offiziell als "Junk" oder "Salvage" eingestuft. Diese Wracks dürfen dann nur noch zur Ersatzteilgewinnung verkauft werden. Sind die Käufer professionelle Banden, gelangen die Fahrzeuge häufig erst in die EU-Länder Lettland und Litauen. Dort werden sie kostengünstig aufbereitet. Bei der Ausstellung neuer Papiere werden sie zudem ganz legal bis zu einem Jahr "jünger", was auch den Preis steigert. Mit den neuen Papieren aus Lettland oder Litauen kann zudem die US-Herkunft verschleiert werden. Bei der Ausstellung der Einzelbetriebserlaubnis in Deutschland fällt der Betrug auch nicht auf. Der TÜV prüft nach eigenen Angaben das aus einem EU-Land eingeführte Fahrzeug nur auf die Verkehrssicherheit. Eine Überprüfung der Fahrzeughistorie und eine Tiefenprüfung sind nicht vorgesehen.

Kaufinteressenten, denen solche jungen Gebrauchtwagen zu Schnäppchenpreisen angeboten werden, wird geraten, auf der Internetseite CARFAX.eu die Fahrzeuggeschichte zu erfragen. Die Auskunftsanfrage ist kostenpflichtig. Dazu benötigt man die Fahrzeugidentifikationsnummer (Fahrgestellnummer). Fahrzeugbesitzer, die bei einer Recherche nachträglich einen Totalschaden feststellen, können gegen den Kaufvertrag vorgehen. Wer ein Auto aufgrund einer arglistigen Täuschung gekauft hat, kann den Kaufvertrag anfechten.

ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus Moderation: Jörg Boecker Mittwoch, 19.07., 22.45 Uhr, Das Erste

Quelle: MDR Mitteldeutscher Rundfunk (ots)

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