Ermittlungen gegen Hamburger Polizisten wegen rassistischer Chats
In Hamburg haben die Behörden ein Verfahren gegen mehrere aktive und ehemalige Polizeibeamte wegen mutmaßlich rassistischer Chatäußerungen eingeleitet. In diesem Zusammenhang seien am Dienstagmorgen mehrere Wohnungen und Diensträume durchsucht worden, teilte die Polizei mit.
Wie die für Beschwerdemanagement und Disziplinarangelegenheiten
zuständige Dienststelle (BMDA) mitteilte, erstrecken sich die
Untersuchungen auf 15 aktive und pensionierte Polizisten in zwei
scheinbar voneinander unabhängigen Ermittlungskomplexen.
Im
Vorfeld habe es gegen zwei der Beamten bereits staatsanwaltliche
Ermittlungen gegeben, in einem Fall wegen des Verdachts eines
waffenrechtlichen Verstoßes, im anderen wegen beleidigender Äußerungen
in sozialen Medien. In der Folge waren an das BMDA Akten mit mehreren
zehntausend Chatnachrichten übermittelt worden.
Im Verlauf der
Auswertung habe sich der "dringende Verdacht" ergeben, dass beide
Polizeibeamte voneinander unabhängig in Einzel- und Gruppenchats
"fremdenfeindliche, rassistische sowie Gewalt und teilweise den
Nationalsozialismus verherrlichende Nachrichten" versandt und empfangen
hätten, so die Polizei. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurden demnach
interne Disziplinarverfahren eingeleitet. Zu den Chatpartnern zählten
nach aktuellen Erkenntnissen Beamte der Schutz- und Wasserpolizei.
Bei
den Durchsuchungen von insgesamt neun Wohnungen und sechs Diensträumen
am Dienstag wurden mehrere Datenträger sichergestellt. Ferner wurden
Dienstausweise und -waffen der von der Durchsuchung betroffenen Beamten
eingezogen und ihnen das Betreten von Dienststellen der Hamburger
Polizei bis auf Weiteres untersagt, so die Polizei.
Quelle: dts Nachrichtenagentur