Aufstand beim SEK Bielefeld: Vorwürfe gegen Polizeidirektor
Archivmeldung vom 20.06.2018
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Freigeschaltet durch André OttDem Leiter der Bielefelder Spezialeinheiten (SEK und MEK) wird vorgeworfen, Polizisten willkürlich bestraft zu haben. Bielefelds Polizeipräsidentin Dr. Katharina Giere sagte dem WESTFALEN-BLATT, Vorwürfen aus einem anonymen Schreiben werde intern nachgegangen. Der Brief an die Polizeipräsidentin soll aus dem Kreis der Spezialeinheiten stammen. Darin wird behauptet, der Leiter der Spezialkräfte, ein Polizeidirektor, habe nach möglichen Dienstpflichtverletzungen »nach Gutsherrenart« Strafen gegen unliebsame Polizisten verhängt, um sie gefügig zu machen.
So soll ein Polizist nach einer dienstlichen Feier in der Polizeischule Stukenbrock betrunken einen Kaffeeautomaten umgerannt haben. Nachdem sich die Schule bei dem Polizeidirektor beschwert haben soll, soll der den betroffenen Beamten genötigt haben, »freiwillig« ein mehrmonatiges »Praktikum« im Streifendienst anzutreten. Ein anderer Polizist, der einer Kollegin ein Möbelstück mit einem Dienstwagen transportiert haben soll, musste angeblich zur Strafe »freiwillig« eine mehrwöchige Hospitation bei der Bereitschaftspolizei in Selm absolvieren.
Eine Führungskraft des MEK habe nach einer Verfehlung mehrmonatigen Hospitationen machen müssen und sei jetzt psychisch krank. Die Personalabteilung des Polizeipräsidiums soll von den angeblichen Verfehlungen der Polizisten nichts gewusst haben. Der Polizeidirektor lehnte gegenüber dem WESTFALEN-BLATT eine Stellungnahme zu den Vorwürfen ab. Bielefeld ist einer von sechs Standorten in Nordrhein-Westfalen, in denen Spezialeinheiten der Polizei stationiert sind.
Quelle: Westfalen-Blatt (ots)