Entführungen in Hamburg weisen Parallelen zu Amstetten auf
Archivmeldung vom 07.05.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Hamburg haben sich in den Jahren 1986 und 1988 zwei Entführungen und Morde ereignet, die nach einem Bericht der ZEIT erstaunliche Parallelen zu den Verbrechen des Josef Fritzl aus dem österreichischen Amstetten aufweisen.
Der Familienvater Lutz R. hatte einen Bunker mit angeschlossenem Geheimverlies unter sein Reihenhaus gebaut, und dort zwei von ihm entführte Frauen sexuell misshandelt und später ermordet.
Erst als eine dritte entführte Frau flüchten konnte, geriet der Mann ins Visier der Polizei und wurde 1992 verurteilt - allerdings nur wegen der dritten Tat, die Morde blieben noch Jahre unentdeckt.
Der Täter
wurde schließlich nur wegen des Spürsinns einer einzelnen
Kriminalbeamtin überführt. 1996 wurde Lutz R. zu lebenslanger
Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt. Er
hatte den Eingang zu seinem Folterkeller mit einer dicken Metalltür
gesichert und seine Opfer angekettet. Die Leichen der ermordeten Frauen
löste er in Salzsäure auf und versenkte die Fässer in seinem Garten.
Hinweise auf den Täter waren von der Polizei mehrfach übersehen worden.
Quelle: DIE ZEIT