Legionellen statt prima Klima
Archivmeldung vom 22.01.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer die Klimaanlage nicht regelmäßig wartet und von Fachleuten inspizieren lässt, gefährdet sich und andere. Darauf weist jetzt DEKRA vor dem Hintergrund der aktuellen Legionellen-Infektionswelle in Ulm hin. Dort kam es zu über 50 Erkrankungen und mehreren Todesfällen. Vermutete Ursache: eine bakterienverseuchte Wasserdampfwolke.
Legionellen sind Bakterien, die natürlich im Wasser vorkommen und so in die Warmwassersysteme gelangen. Unter günstigen Bedingungen - in stehendem Wasser zwischen + 20 °C und + 45 °C - vermehren sie sich schnell. Sie verursachen die Legionärs-Krankheit (Legionellose), eine schwere Infektionserkrankung der Lunge. Eine Infektion findet über das Einatmen von feinen Flüssigkeitströpfchen, so genannten Aerosolen, statt. Gefahr besteht immer dann, wenn legionellenhaltiges Wasser als Tröpfchen in die Atemluft gelangt. Dies ist der Fall beispielsweise bei Klimaanlagen mit Luftbefeuchtung, Duschköpfen und Whirlpools.
"Schlecht gewartete Klimaanlagen bieten nicht nur Bakterien sondern auch Schimmelpilzen und Algen Gelegenheit sich zu vermehren", warnt Dr. Gesa Köberle, Geschäftsbereichsleiterin bei DEKRA Industrial. So ist der Betreiber einer Klimaanlage verpflichtet, die Anlage von Fachpersonal regelmäßig warten zu lassen. Darüber hinaus ist alle drei Jahre - bei Anlagen mit Luftbefeuchtung alle zwei Jahre - eine Hygieneinspektion nach der Norm VDI 6022 erforderlich. Denn: Für den Laien ist die Infektionsgefahr von außen nicht erkennbar.
Zu Hause können sich Menschen vor Legionellen schützen, indem sie das Warmwasser-Leitungsnetz regelmäßig thermisch desinfizieren, das heißt das Wasser auf + 70 °C erhitzen. Moderne Heizungen sehen dies in ihrem Programm vor. Zu niedrige Rücklauftemperaturen und zu lange Leitungsstücke mit stehendem Wasser sollten bereits bei Planung und Installation vermieden werden.
Quelle: DEKRA AG