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BAP Job-Navigator 11/2023: "Bundesländerranking" Aktuelle Analyse: Stellenmarkt bricht in den neuen Bundesländern besonders stark ein

Archivmeldung vom 16.11.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die schwächelnde Konjunktur macht sich immer deutlicher auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Viele Unternehmen halten sich daher bei Neueinstellungen zurück. Im Oktober schrieben fast 224.000 Unternehmen und öffentliche Einrichtungen bundesweit zwar mehr als 1,5 Millionen Stellen in Printmedien, im Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit, auf Online-Jobbörsen und Firmenwebsites aus. Doch prozentual gesehen wurden somit rund 10 Prozent weniger Stellenangebote als im Vormonat veröffentlicht. Doch sind alle Bundesländer gleichermaßen von dieser Entwicklung betroffen? Und welche Branchen haben weiterhin einen hohen Fachkräftebedarf? Der BAP Job-Navigator gibt Antworten und analysiert im Rahmen eines großen Bundesländervergleichs alle in Deutschland im Oktober 2023 geschalteten Jobangebote.

Thüringen verzeichnet größten Einbruch am Stellenmarkt

Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen nahm deutschlandweit im Oktober 2023 verglichen mit dem Vorjahresmonat um rund 12 Prozent ab. Am stärksten ging das Stellenangebot dabei in den neuen Bundesländern Thüringen (minus 21 Prozent), Sachsen-Anhalt (minus 20 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (minus 16 Prozent) zurück. Am anderen Ende der Skala stehen Berlin und Nordrhein-Westfalen. Doch auch hier sank das Jobangebot im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 bzw. 7,5 Prozent.

Mit Blick auf die Jobangebote pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner führen die drei Stadtstaaten das Ranking an: In Hamburg kamen auf 100 Bürgerinnen und Bürger 3,1 Jobangebote, in Bremen lag die Quote bei 2,8 und in Berlin bei 2,7. Hier zeigt sich deutlich, dass Metropolen besonders attraktiv für Fachkräfte sind.

Mehr als die Hälfte aller Jobs wurden in NRW, Bayern und Baden-Württemberg angeboten

Der Bundesländervergleich zeigt wenig überraschend: In den drei größten deutschen Flächenländern wurden im Oktober 2023 deutschlandweit auch die meisten Jobangebote veröffentlicht. In Nordrhein-Westfalen inserierten Arbeitgeber mehr als 305.000 Stellen (20 Prozent), in Bayern gab es 289.000 Jobangebote (19 Prozent) und in Baden-Württemberg 240.000 Stellen (15 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen der Finanzstandort Hessen und das großindustriell geprägte Niedersachsen mit je 8 Prozent. Bremen und das Saarland bilden die Schlusslichter mit jeweils rund einem Prozent aller in Deutschland veröffentlichten Jobangebote.

In den neuen Bundesländern wurden im Oktober 2023 lediglich etwa 13 Prozent aller Stellen veröffentlicht. Der geringe Anteil lässt sich insbesondere durch die schwächere Wirtschaftsstruktur sowie den Bevölkerungsrückgang infolge des demografischen Wandels und der verstärkten Abwanderung junger Fachkräfte in den letzten Jahrzehnten erklären.

Handel in vielen Bundesländern mit den meisten Stellenangeboten

Ebenfalls interessant sind im Bundesländervergleich die Branchen mit dem größten Fachkräftebedarf. In acht von 16 Bundesländern war im Oktober der Handel die Branche mit den meisten ausgeschriebenen Stellen, gefolgt vom Dienstleistungssektor, der in fünf Bundesländern die meisten Jobangebote schaltete. Die Industrie hingegen inserierte in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg die meisten Jobs.

Bedeutung von Personaldienstleistern nimmt zu

Bei der Besetzung freier Stellen spielen branchenübergreifend Personaldienstleister eine immer wichtigere Rolle. Sie schrieben im Oktober 2023 in Bremen knapp die Hälfte aller Stellenangebote aus, gefolgt von Sachsen (42 Prozent), Thüringen (41 Prozent) und Sachsen-Anhalt (40 Prozent). In Brandenburg und im Saarland schalteten Personaldienstleistungen mit 31 bzw. 32 Prozent, gemessen am gesamten Stellenangebot, die wenigsten Stellen.

Auffällig: Der Anteil der Jobs, die über Personaldienstleister inseriert werden, ist in Ostdeutschland überproportional hoch. Aufgrund des dortigen Bevölkerungsrückgangs fällt es Unternehmen dort oftmals noch schwerer als in anderen Regionen, ohne die Unterstützung von externen Recruiting-Profis freie Stellen zu besetzen.

Quelle: Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e.V. (BAP) (ots)

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