Disziplinarverfahren der evangelischen Kirche gegen Jürgen Fliege: "TV-Pfarrer" erringt Teilerfolg
Archivmeldung vom 08.01.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn dem Disziplinarverfahren der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) gegen "TV-Pfarrer" Jürgen Fliege hat dieser einen Teilerfolg erzielt. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe) berichtet, ließ das Landeskirchenamt in Düsseldorf als ermittelnde Behörde den Vorwurf fallen, Fliege habe im Gespräch mit einem Brautpaar Kirche und Glaubensinhalte diffamiert und so getan, als könnte eine kirchliche Trauung ohne jede äußere und innere Bindung der Eheleute an die Kirche stattfinden.
Die in einem Presse-Beitrag zitierte Aussage Flieges, Gott und Kirche seien "erst mal scheißegal", sei nicht nachweisbar, heißt es in einem Bericht, der die mehr als einjährigen Ermittlungen zusammenfasst. Dagegen wertet das Papier, das der Zeitung vorliegt, Flieges zeitweiligen Handel mit einem von ihm spirituell "aufgeladenen" Pflanzenextrakt weiterhin eine Verletzung seiner Dienstpflichten als Pfarrer. Er habe den Eindruck erweckt, Segen sei käuflich. Als Strafe droht dem 65-Jährigen, der inzwischen im Ruhestand ist, die Kürzung seiner Altersbezüge. Fliege will das nach eigenen Worten eine etwaige Sanktion nicht hinnehmen. Flieges Werbung für die nach ihm benannte "Essenz" und deren Verkauf zum Preis von 40 Euro hatten 2011 Aufsehen erregt. Kritiker sahen eine Kombination aus Esoterik, Scharlatanerie und Profitgier.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)