Zahl der Abschiebeflüge 2024 weiter gestiegen
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Abschiebeflüge aus Deutschland weiter gestiegen. Nach vorläufigen Zahlen wurden 2024 insgesamt 7.945 Menschen in 222 Flügen abgeschoben, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage von BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hervorgeht, über die die "Rheinische Post" in ihrer Freitagausgabe berichtet.
Ein Jahr zuvor waren es demnach 6.723 Personen in 204 Flügen. 2023 seien es 5.024 Personen in 158 Flügen gewesen, hieß es.
BSW-Chefin
Wagenknecht kritisierte die bisherige Abschiebungspraxis mit Blick auf
die Zahlen. "Wenn in Deutschland mehr als 200.000 Menschen vollziehbar
ausreisepflichtig sind, dann sind knapp 8.000 Menschen, die per Flugzeug
abgeschoben werden konnten, keine Erfolgsbilanz für Kanzler und
Innenministerin", sagte sie. "Bund und Länder müssen nach der Wahl
vieles auf den Prüfstand stellen, um vor allem die Abschiebung von
Gewalttätern endlich zu steigern."
2024 galten zwar 220.808
Menschen in Deutschland als "ausreisepflichtig", weil ihr Asylantrag
nicht angenommen wurde. Ein Großteil davon, 178.512 Menschen, waren
jedoch sogenannte "Geduldete", weil beispielsweise eine Abschiebung
aufgrund von humanitären oder rechtlichen Gründen nicht möglich ist. Das
ist beispielsweise der Fall, wenn eine schwerwiegende Erkrankung
vorliegt und eine Abschiebung daher nicht zumutbar ist, wenn
minderjährige Kinder oder ein deutscher Ehepartner vorhanden sind oder
wenn der Herkunftsstaat keine oder nicht rechtzeitig Ersatzdokumente
ausstellt. Duldungen können von den Behörden erneut überprüft und, wenn
diese Gründe nicht mehr vorliegen, widerrufen werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur