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Loveparade-Gutachten: Nachlässigkeiten führten zu stark verengtem Eingang

Archivmeldung vom 08.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Love Parade 2010, Aufgang zur Rampe, links Treppe. Bild: Beademung at de.wikipedia
Love Parade 2010, Aufgang zur Rampe, links Treppe. Bild: Beademung at de.wikipedia

Zur Katastrophe auf der Loveparade in Duisburg ist es vermutlich auch durch reine Nachlässigkeiten nach der Abnahme der Anlage gekommen. Aus einem zentralen Gutachten der Staatsanwaltschaft, das der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" vorliegt, geht hervor, dass im Zugangsbereich (Rampe Ost) Zäune standen, die man nach der erfolgten Abnahme vergessen hatte wegzuräumen. In der Expertise des Sicherheitsexperten Jürgen Gerlach heißt es, dass diese Zäune vor Beginn der Loveparade dazu dienten, die Eventfläche vor unbefugtem Zutritt zu schützen.

Sie sollten aber vor Öffnung des Geländes aus dem Bereich entfernt werden. Stattdessen wurden sie aber offenbar nur an die Seite gestellt. Dadurch sei der Eingangsbereich laut Expertise in gravierender Weise verengt worden. So sei die engste Stelle dadurch nur noch 10,6 Meter breit gewesen. Die genehmigte Planung sah jedoch eine Engstelle von einer Breite von rund 22 Meter vor. Die Rampe Ost ist der Ort, an dem es zur tödlichen Massenpanik kam und die meisten der 21 Todesopfer gefunden wurden. Das Gutachten untersucht, welche Fehler die Verantwortlichen bei der Planung und Genehmigung im Vorfeld des Festivals mit 21 Toten und mehr als 650 Verletzten gemacht haben. Für das Gutachten wurden Tausende Aktenseiten und rund 300 Stunden Videomaterial gesichtet - und das innerhalb eines Jahres von Juli 2016 bis Ende September 2017.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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