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Trendwende: Angst vor Pflegebedürftigkeit steigt

Archivmeldung vom 07.05.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.05.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Die Angst vor Pflegedürftigkeit ist wieder größer geworden
Die Angst vor Pflegedürftigkeit ist wieder größer geworden

Bildrechte: R+V Infocenter Fotograf: R+V Infocenter

Die Angst vor Pflegedürftigkeit ist wieder größer geworden: Fast die Hälfte der Deutschen befürchtet, im Alter auf andere angewiesen zu sein - das zeigt eine R+V-Langzeitstudie. Ein Blick auf die Zahlen zum "Tag der Pflege" am 12. Mai.

Mehr als fünf Millionen Menschen in Deutschland sind bereits pflegebedürftig, 2023 ist die Zahl sprunghaft angestiegen. Kein Wunder, dass die Sorgen bei diesem Thema wieder zunehmen. "Die Angst vor Pflegebedürftigkeit ist in unserer Langzeitstudie ein Dauerbrenner, sie liegt immer bei über 40 Prozent", sagt Grischa Brower-Rabinowitsch, Leiter der Studie "Die Ängste der Deutschen". "In der aktuellen Befragung erreicht sie 48 Prozent und ist damit deutlich größer als in den Vorjahren." Seit 1992 befragt das R+V-Infocenter jährlich rund 2.400 Menschen nach ihren größten Ängsten rund um Politik, Wirtschaft, Umwelt, Familie und Gesundheit. Nach dem Höchststand im Jahr 2005 (62 Prozent) war die Furcht vor Pflegebedürftigkeit gesunken - nun steigt sie wieder.

Große Sorgen bei Frauen und bei Älteren

Dabei fällt auf: Je älter die Menschen sind, desto größer wird die Angst vor Pflegebedürftigkeit. Teenager machen sich am wenigsten Sorgen (21 Prozent), ganz anders die Menschen über 60 Jahren: Deutlich mehr als die Hälfte (62 Prozent) dieser Gruppe fürchtet, im Alter auf Hilfe angewiesen zu sein.

Die R+V-Studie zeigt zudem, dass diese Sorge bei Frauen deutlich ausgeprägter ist als bei Männern (51 zu 45 Prozent). Adrian Hock von der R+V Krankenversicherung sieht das höhere Pflegerisiko von Frauen als einen Grund dafür. "Etwa zwei von drei Männern werden im Lebensverlauf pflegebedürftig. Bei Frauen sind es aber vier von fünf, weil ihre durchschnittliche Lebenserwartung höher ist", erklärt er. Hinzu kommt: Fast 85 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause betreut. Bei rund drei Viertel von ihnen übernehmen das Angehörige ohne Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst. "Es sind meistens Frauen, die sich um die Pflege kümmern und alles organisieren", sagt Pflege-Experte Hock.

Weitere Informationen zum Thema Pflegebedürftigkeit:

  • Bei Paaren liegt die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens einer im Laufe des Lebens pflegebedürftig wird, bei nahezu 95 Prozent.
  • Die gesetzliche Pflegeversicherung ist in Deutschland verpflichtend. Dennoch deckt sie nur einen Teil der Kosten ab, auch nach der jüngsten Pflegereform. So liegt beispielsweise der durchschnittliche Eigenanteil für einen Pflegeheimplatz im ersten Jahr des Aufenthalts zurzeit bei rund 2.600 Euro im Monat. Private Pflegezusatzversicherungen ergänzen den gesetzlichen Schutz und reduzieren so die finanzielle Belastung bei Pflegebedürftigkeit.
  • Es ist wichtig, sich rechtzeitig mit dem Thema Pflegebedürftigkeit zu beschäftigen. Denn je eher eine Pflegezusatzversicherung abgeschlossen wird, umso besser: Der Versicherungsschutz greift früher und die Beiträge sind geringer.

Quelle: R+V Infocenter (ots)

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