Fehmarnbelt-Tunnel: Ostseeinsel Fehmarn stünde vor Kollaps
Archivmeldung vom 01.03.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie deutsche Ostseeinsel Fehmarn stünde vor dem Kollaps, würde der geplante und Milliarden Euro teure Fehmarnbelt-Tunnel samt Güterbahntrasse gebaut werden. Zu diesem Schluss kommen die Gegner des zwischen Dänemark und Deutschland geplanten Belttunnels. Es wäre der längste Absenktunnel der Welt und Nord-Europas größte Baustelle - mitten in dem anfälligen Ökosystem Ostsee. Eine Computersimulation zeigt jetzt erstmals, welchen Umfang die Bauarbeiten allein auf der Insel Fehmarn hätten.
Allein die Baustelle des Fehmarnbelt-Tunnels wäre gigantisch. Für den Absenktunnel soll auf einer Länge von 18 Kilometern ein tiefer und breiter Graben durch den empfindlichen Ostseeboden gebaggert werden. Hinzu kämen Straßen- und Brückenbauten auf Fehmarn, die Baustelle einer neuen Sundquerung zwischen Fehmarn und dem Festland sowie die Bauarbeiten für die Güterbahntrasse zum Tunnel. Und dies alles würde - sollte das Vorhaben genehmigt werden - fast gleichzeitig passieren.
Karin Neumann, Sprecherin der tunnelkritischen BELTRETTER-Bewegung: "Der Tourismus würde auf Fehmarn und wohl auch in Teilen Ostholsteins einbrechen. Jahrelang wäre Fehmarn zum Beispiel gar nicht mehr mit der Bahn erreichbar. Und all diese massiven Eingriffe in Umwelt und Region für derzeit gerade einmal etwa 5.000 Fahrzeuge, die den Fehmarnbelt im Schnitt täglich queren - heute per Fähre." Die massiven Aufwirbelungen des Ostseebodens durch die jahrelangen Baggerarbeiten könnten sich sogar bis nach Rügen und bis zur Flensburger Förde ziehen. Karin Neumann: "Wenn es um den Belttunnel geht, sind in den Medien oft hübsche Animationen vom fertigen Tunnel zu sehen. Dem mussten wir unbedingt einmal entgegensetzen, wie es während der gewaltigen, jahrelangen Bauarbeiten aussehen wird." Bei der Computeranimation haben sich die BELTRETTER an den aktuellen Planungsstand gehalten und dafür mit einem Spezialunternehmen zusammengearbeitet.
Weitere Infos zum Thema gibt es auch auf der Webseite der Beltretter unter http://beltretter.de/
Quelle: Beltretter e.V. (ots)