Deutsche Raumfahrtpolitik: Deutschland an Mond - wir kommen nicht!

Zum vorläufigen Aus für die deutsche Mondmission erklärt die technologiepolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion und zuständige Berichterstatterin im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages Ulrike Flach:

Das vorläufige Aus für die deutsche Mondmission offenbart die Schwäche der Raumfahrtpolitik des Bundeswirtschaftsministers. Michael Glos hat keine Konzeption dafür, welche Raumfahrtmissionen man in den nächsten 15-20 Jahren entwickeln und umsetzen will. Denn nach den erfolgreichen Projekten Columbus und ATV ist jetzt die Zeit, die Weichen neu zu stellen. Die Mondmission wäre eine solche Weichenstellung gewesen. Die Vergabe der Mittel für ein neues Zentrum „Automation und Robotik“ erscheint als eine Verlegenheitslösung, denn auch dafür wird kein Schwerpunkt gesetzt.

Das Signal an die internationale Raumfahrt ist: Deutschland ist zu eigenen nationalen Beiträgen nicht in der Lage. Das ist keine Katastrophe, aber wird uns Probleme bereiten, wenn wir innerhalb der ESA die Technologieführerschaft für ein Projekt beanspruchen - mit allen Konsequenzen für die Rückflüsse an die deutsche Wirtschaft.

Minister Michael Glos zeigt einmal mehr, dass er mit den Technologie-Bereichen seines Ministeriums nichts anzufangen weiß. Es gibt keine deutsche Raumfahrt-Strategie. Dabei sollte der Minister endlich begreifen, dass Raumfahrt Spitzentechnologie mit erheblichen Potenzialen auch für den Mittelstand ist. Jetzt gilt es, wenigstens Schäden für das Erfolgsprojekt des unbemannten Transporters ATV zu vermeiden. Raumfahrt-Koordinator Peter Hintze sollte seinem Minister noch einmal das ABC der Raumfahrt beibringen.

Quelle: FDP