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DLRG-Sommerbilanz: 306 Menschen ertrunken

Archivmeldung vom 11.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Von Januar bis Mitte August 2014 sind in deutschen Gewässern 306 Menschen ertrunken. Im Juli dieses Jahres kamen allein 95 Männer, Frauen und Kinder ums Leben. Diese Zahlen gab die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Bad Nenndorf bekannt.

Nach DLRG-Angaben habe die Hitzewelle im Juli dazu beigetragen, dass in diesem Zeitraum so viele Menschen ertranken. "Leichtsinniges Verhalten, Unkenntnis über die lokalen Gefahren, Selbstüberschätzung und das Missachten von Warnhinweisen wie der roten Badeverbotsflagge sind wesentliche Ursachen der tödlichen Unfälle gewesen", zieht DLRG-Präsident Hans-Hubert Hatje eine erste Sicherheitsbilanz. "Als Folge dieses Verhaltens mussten unsere Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer zum Teil unter Einsatz ihres eigenen Lebens sehr viele Menschen vor dem Ertrinken retten. Allein an den Küsten haben sie über 50 Leben bewahrt", so Hatje weiter. Insgesamt gingen aber im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum die tödlichen Wasserunfälle um 55 oder 15,2% zurück.

236 Menschen kamen in Binnengewässern ums Leben. Mit 77% aller Todesfälle durch Ertrinken sind Flüsse (112), Seen (109) und Kanäle (15) weiterhin die gefährlichsten Gewässertypen. "Die meisten Uferzonen sind nicht bewacht, deshalb ist das Risiko dort zu ertrinken, besonders hoch", warnt der DLRG-Präsident vor zu viel Leichtsinn. 28 Männer, Frauen und Kinder kamen in Nord- und Ostsee ums Leben. Das sind bereits jetzt zwei Opfer mehr als im gesamten Vorjahr. Als eine Ursache nennt die DLRG außergewöhnlich starke Winde über mehrere Wochen aus östlicher Richtung, die zu gefährlichen Unterströmungen in der Ostsee führten. In Schwimmbädern ertranken 14 Menschen, jeweils fünf kamen in Gartenteichen und privaten Swimmingpools, in Gräben und Hafenbecken um. 13 weitere Personen ertranken an anderen Orten, wie Wasserkraftanlagen, Regenrückhaltebecken, Springbrunnen, Abwasserschacht oder in der Jauchegrube.

52,7% der Opfer waren 50 Jahre und älter. Damit setzt sich der Trend fort, dass vor allem ältere Menschen gefährdet sind. Allein 65 Männer und Frauen im Alter zwischen 66 und 80 Jahren ertranken in Binnen- und Küstengewässern zwischen Januar und Mitte August. Die Zahl der Opfer im Kindesalter sank hingegen auf 19, nachdem im Vergleichszeitraum des Vorjahres 32 Kinder zwischen Null und 15 Jahren vor allem in Gartenteichen und privaten Swimmingpools, in Schwimmbädern oder Gewässern in der Nähe der elterlichen Wohnung ums Leben kamen. "Unsere vorbeugenden Maßnahmen zur Wassersicherheit für Kinder wie das DLRG-NIVEA-Kindergarten-Projekt und die Strandfesttourneen haben eine positive Wirkung", sieht Hans-Hubert Hatje in der frühkindlichen Aufklärung einen wichtigen Ansatzpunkt zur Vorbeugung gegen Wasserunfälle.

Keine neuen Erkenntnisse gibt es im Geschlechterverhältnis: Von den 306 Todesopfern waren 80% männlich und 20% weiblich. Am meisten gefährdet sind Männer über 50 Jahre.

60 Personen ertranken 2014 in bayerischen Flüssen und Seen, gefolgt von Baden-Württemberg (40) und Nordrhein-Westfalen mit 39 Opfern. 33 Todesfälle gab es in Niedersachsen, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit jeweils 23 Ertrunkenen. Das sicherste Bundesland ist wieder das Saarland. Dort starben zwei Menschen, drei Personen kamen in Bremen und Thüringen um und vier in Hamburg. In ostdeutschen Gewässern haben 70 Männer, Frauen und Kinder ihr Leben verloren, in Westdeutschland waren es 236. Im West-Ost-Vergleich gibt es deutliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Opfer in den östlichen Bundesländern sank von 28 auf 22,9%.

Quelle: DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (ots)

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