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ADAC: Ehemalige Militärstandorte für Lkw bereitstellen

Archivmeldung vom 29.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Um den dramatischen Lkw-Stellplatzmangel an deutschen Autobahnen zu entschärfen, ergreift der ADAC jetzt die Initiative.

Eine Studie, die die ADAC-Stiftung „Gelber Engel“ in Auftrag gegeben hat, soll herausfinden, welche Brachflächen und ungenutzten ehemaligen Militärstandorte kurzfristig für den Schwerlastverkehr hergerichtet und bewirtschaftet werden können. Laut Club sollen infolge der Bundeswehrreform bis 2010 insgesamt 105 Standorte aufgegeben werden - viele davon liegen in unmittelbarer Nähe von Autobahnen. Darüber hinaus werden zahlreiche Anlagen alliierter Truppen geschlossen, deren weitere Nutzung noch ungeklärt ist. Die Studie soll Anfang 2009 vorliegen.

„Fest steht: Jetzt muss gehandelt werden. So kann es nicht weitergehen“, sagt ADAC-Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker. Laut ADAC fehlen in Deutschland entlang den Autobahnen mindestens 10 000 Lkw-Stellflächen. Viele Fahrer sind gezwungen, ihre gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten zu überschreiten oder ihr Fahrzeug auf Ein- und Abfahrten der Rastanlagen und Parkplätzen abzustellen. In der Not werden nicht selten sogar die Standstreifen der Autobahnen als Stellfläche genutzt. Dadurch, so der Automobilclub, ist es in der Vergangenheit bereits mehrfach zu schweren Verkehrsunfällen gekommen.

Die von Bundesverkehrsminister Tiefensee versprochenen 250 Millionen Euro, die für neue Lkw-Parkplätze bis 2015 bereitgestellt werden sollen, bringen nach Ansicht des ADAC nicht die so dringend notwendige schnelle Entlastung, zumal bis dahin der Lkw-Verkehr um rund 30 Prozent zugenommen haben wird. Becker: „Durch die Nutzung von ehemaligen Militärstandorten könnte man ohne großen Aufwand tausende von Stellplätzen schaffen. Aber auch der Ausbau von unbewirtschafteten Parkplätzen könnte zu einer zeitnahen Erweiterung des Stellplatzangebotes führen. Diese Möglichkeiten müssen ergriffen werden.“ 

Quelle: ADAC

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