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Globalisierungskritisches Netzwerk "Attac" in der Krise

Archivmeldung vom 30.08.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac steckt in einer tiefen Krise. Wie das Hamburger Magazin stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, steht die Bewegung in Frankreich vor einer Spaltung. In Deutschland lösen sich bereits viele der 251 Ortsgruppen wieder auf.

Die Zahl der Austritte wächst stetig: 2003 verließen 269 Mitglieder das deutsche Attac-Netzwerk, 2004 waren es 650, im vergangenen Jahr 850. Und viele der noch eingeschriebenen Mitglieder sind offenbar nicht mehr aktiv: Das Bundesbüro erklärte gegenüber dem stern, dass es derzeit wohl nur noch "rund 100 Gruppen sind, die öffentlichkeitswirksam in Erscheinung treten".

Sven Giegold, Aushängeschild und Mitglied des deutschen Koordinierungskreises, sagte gegenüber dem stern, dass "der Hype vorbei ist und Attac in einer schwächeren Phase ist". Aktive bemängeln die Beliebigkeit der Themen, sprechen von einem "Gemischtwarenladen", dessen Themenpalette von Genmais, über die Gesundheitsreform bis hin zum Irak-Krieg reicht.

Mehrere prominente Funktionäre haben sich schon von der Bewegung abgesetzt und bei der Linkspartei Unterschlupf gefunden. Heike Hänsel etwa, einst im Koordinierungs-Kreis von Attac, sitzt heute für die Linkspartei im Bundestag. Malte Kreutzfeld, früher Sprecher, arbeitet heute in der gleichen Funktion bei der Linkspartei.

Quelle: Pressemitteilung stern

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