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Taser-Einsatz bei Polizei und SEK steigt um 65 Prozent

Archivmeldung vom 11.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Der M-26-TASER in der nicht-zivilen Version
Der M-26-TASER in der nicht-zivilen Version

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Einsatz von Elektroschockpistolen bei Polizei und Spezialeinheiten ist 2021 stark angestiegen. Die Distanz-Elektro-Impuls-Geräte (DEIG), umgangssprachlich auch Taser genannt, wurden bundesweit insgesamt mindestens 1.005 Mal eingesetzt, ergab eine Abfrage des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in allen Innenministerien der Bundesländer.

2020 waren die Taser mindestens 605 Mal in allen Bundesländern im Einsatz. Der Anstieg liegt also bei über 65 Prozent. In vielen Fällen reichte laut den Ministerien bereits die Androhung des Taser-Einsatzes aus, um die Situation zu deeskalieren. Thüringen ist als einziges Bundesland in den Zahlen für 2021 nicht erfasst.

Die Einsatzzahlen unterlägen der Geheimhaltung, erklärte das Innenministerium in Erfurt - 2020 hatte Thüringen die Zahlen noch öffentlich gemacht. Maßgeblicher Grund für den starken Anstieg ist, dass Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreichstes Bundesland Anfang 2021 den Einsatz von Tasern neben Spezialeinheiten nun auch allen Beamtinnen und Beamten im Wachdienst ermöglicht. 1.392 Geräte sind im Einsatz. Im vergangenen Jahr setzten Polizisten in NRW sie insgesamt 179 Mal ein, davon reichte in fast 80 Prozent der Fälle die Androhung. Insgesamt verfügen die Landespolizeien und Spezialeinheiten (SEK) bundesweit über mindestens 2.432 Geräte. Thüringen, Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Baden-Württemberg machen aus einsatztaktischen Gründen keine Angaben zur Anzahl der Geräte. Am häufigsten kommt die Elektroschockpistole wie schon 2020 (431 Mal) in Rheinland-Pfalz zum Einsatz.

Auch hier ist die Tendenz stark steigend. Seit vergangenem Jahr wird hier in jedem Streifenwagen ein Gerät mitgeführt. Die Beamtinnen und Beamten machten davon 609 Mal Gebrauch, in der Hälfte der Fälle blieb es bei Androhungen. In den Bundesländern, in denen lediglich die SEK die Elektroschockpistolen verwenden, liegen die Einsätze jeweils im niedrigen einstelligen Bereich. Den niedrigsten Wert in den Bundesländern, in denen neben SEKs auch geschulte Polizistinnen und Polizisten die Taser verwenden dürfen, weist Brandenburg auf. Hier kam die Elektroschockpistole im vergangenen Jahr 17 Mal zum Einsatz, davon in elf Fällen nur angedroht. Eine steigende Tendenz ist auch hier erkennbar: Für das erste Halbjahr 2022 wurden bereits 22 Einsätze vermeldet.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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