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Deutscher Kardinal beklagt "Geldwäsche" und "Korruption" im Vatikan

Archivmeldung vom 27.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Petersplatz, gesehen von der Kuppel des Petersdomes
Petersplatz, gesehen von der Kuppel des Petersdomes

Foto: Diliff
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Erstmals hat ein deutscher Kardinal im Zusammenhang mit dem VatiLeaks-Skandal von Geldwäsche, Korruption und Vorteilsnahme im Vatikan gesprochen. Der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki bezeichnete es in der "Zeit" als "umso ärgerlicher", wenn "im Raum der Kirche eine Bank schlecht agiert oder sogar Geldwäsche passiert und finanzielle Unregelmäßigkeiten geschehen. Das darf bei uns keinen Ort haben."

Woelki sagte: "Korruption bleibt ein Problem, in der Kirche arbeiten wir so gut wie möglich an seiner Überwindung." Der Berliner Kardinal machte klar, dass sich die Schwierigkeiten nicht auf den Vatikan beschränkten: "Vorteilsnahme oder gar Korruption sind ohne Zweifel ein Problem, das schwer wiegt, auch bei uns in Deutschland." Er wage "nicht zu sagen, dass das in Deutschland undenkbar ist".

Innerhalb und außerhalb der Kirche gebe es zwar "ein Bemühen um professionelle Aufsicht, und doch ist immer wieder einmal das Fehlverhalten Einzelner oder Gleichgesinnter in Seilschaften zu beklagen". Woelki forderte "einen Prozess der Selbstreinigung" und fügte hinzu: "Vor dem Hintergrund müssen wir uns bekennen und sagen, dass es Schuld und Schuldige gibt." Bei den als VatiLeaks bezeichneten Vorgängen geht es um die Veröffentlichung von Unterlagen des Papstes sowie undurchsichtige Geldgeschäfte im Umfeld des Vatikans und seiner Bank.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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