Berliner Senat kündigt Vertrag mit umstrittenem Heimbetreiber
Archivmeldung vom 09.08.2016
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Freigeschaltet durch André OttDas Flüchtlingsheim in der Maxi-Wander-Straße in Berlin-Hellersdorf steht nach Recherchen des rbb-Inforadios vor einem Betreiberwechsel.
Nach den jüngsten Diskussionen über unhaltbare Zustände in der Flüchtlingsunterkunft hat der Senat die Konsequenzen gezogen und dem Betreiber PeWoBe gekündigt.
Die fristgerechte Kündigung sei erfolgt, bestätigte Monika Hebbinghaus, Sprecherin im Gesundheitssenat dem rbb-Inforadio am Dienstag. Der Vertrag werde neu ausgeschrieben. Am 31. Oktober sei für den umstrittenen Heimbetreiber PeWoBe Schluss.
Zuvor waren massive Vorwürfe gegen den Heimbetreiber öffentlich geworden. So soll zeitweise nur ein Sozialbetreuer für die rund 500 Flüchtlinge verfügbar gewesen sein.
Kinderwagen und Fahrräder der Heimbewohner sollen weggeschafft und Gemeinschaftsräume abgeschlossen worden sein. Die Heimleiterin Peggy M. hatte darüber hinaus 2008 bei den Brandenburger Kommunal- und Landtagswahlen für die rechtsextreme DVU kandidiert.
Eine vom Heimbetreiber beauftragte Anwaltskanzlei hatte Vorwürfe zurückgewiesen und den ehrenamtlichen Verein "Hellersdorf hilft" mit einer Unterlassungsverfügung überzogen.
Unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatte das zuständige Landesamt für Flüchtingsangelegenheiten, LAF, eine Kontrolle der Qualitätsstandards in der Flüchtlingsunterkunft vorgenommen.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)